YouTube bietet Videos, Musikclips und Vlogs. Was steckt hinter der Erfolgsgeschichte des Videoportals? Welchen Einfluss hat die Plattform?
Als Videoplattform bietet YouTube einen Datenraum für den Austausch von Videoclips. Diese werden hochgeladen und stehen dann Nutzern der Plattform rund um die Welt zur Verfügung. Das Hochladen von Videos erfordert ein Google-Konto. Mit diesem besteht zudem die Möglichkeit, Kanäle zu abonnieren und Material auf der Plattform zu bewerten und zu kommentieren.
Die Nutzung von YouTube ist weitestgehend kostenlos. YouTuber, also Personen, die Videos hochladen, haben die Möglichkeit, mit Werbeeinnahmen Geld zu verdienen. Das Unternehmen bietet zudem kostenpflichtige Dienste an. Alle Inhalte müssen mit bestimmten Richtlinien übereinstimmen. YouTube erreicht nach eigenen Angaben mehr als 2 Milliarden Menschen, also etwa ein Drittel aller Internetnutzer. Täglich werden auf der Plattform eine Milliarde Stunden an Videos gestreamt. Was steckt hinter der Erfolgsgeschichte?
Inhalt
YouTube eine Entstehungs– und Erfolgsgeschichte
Die Videoplattform wurde am 15. Februar 2005 von drei ehemaligen Mitarbeitern des Unternehmens PayPal gegründet. Bereits im Folgejahr, am 9. Oktober 2006, kaufte Google das Unternehmen für 1,31 Milliarden Euro in Aktien. Die Möglichkeit der Bewertung von Videos besteht seit 2010. Das System ermöglichte damals, dass User bis zu fünf Sterne für ein Video vergeben konnten. Die Bewertung hat sich geändert: Nutzer bewerten Videos aktuell entweder positiv oder negativ.
Im August 2012 konnte das Angebot von „YouTube Movies“ auch in Deutschland genutzt werden, um legal Kinofilme anzusehen. Die Streamingdienste „YouTube TV“ und „YouTube Music“ erweitern das Angebot der Plattform für zahlende Kunden. Seit 2018 bietet das Unternehmen zudem ein Premium-Angebot an, mit dem Videos ohne Werbeanzeigen angesehen werden können.
2012 begann das Unternehmen damit, Videos aufgrund bestimmter Inhalte, wie dem Zeigen oder Nutzen von Schusswaffen, einzuschränken. Die Kanäle, auf denen sich diese Videos finden, werden für eine bestimmte Zeit für die Einnahmen durch Werbeclips gesperrt (Demonetization) und nicht mehr automatisch vorgeschlagen.
Wie funktioniert die Videoplattform?
Für die Verwaltung der Server nutzt YouTube die Software Apache (Apache HTTP Server). Die Daten der Videoplattformwerden auf die 14 Datenzentren von Google rund um die Welt verteilt. Auf diesen sind die Daten für die Funktion der Plattform selbst und die Videos der Anwender gespeichert.
Wie bei einem Computerprogramm müssen auch die Funktionen einer Homepage programmiert werden. Als Programmiersprache verwenden die Entwickler hinter der Online-Videoplattform Python. Diese steckt auch hinter weiteren erfolgreiche Plattformen wie Google, Instagram und Spotify. Für das Management der Datenbanken nutzt YouTube MySQL. Auch das Verwaltungsprogramm für Datenbanken wird von großen Erfolgsplattformen wie Facebook, Twitter oder Flickr genutzt.
Für Nutzer der Plattform spielt lediglich eine Rolle, dass diese ein Plug-in benötigen, welches Flash- oder HTML-5 Inhalte wiedergibt. Um die Videos hochzuladen, müssen diese im AVI, MPEG, WMV oder QuickTime Format gespeichert sein. Die Plattform unterstützt Qualitäten bis zur 4K Auflösung.
YouTube auf dem Musikmarkt
Die Musikindustrie verfluchte anfangs Streamingdienste, da der Verkauf von Datenträgern durch die digitalen Angebote stark zurückging. Viele Künstler und Labels haben heute die Vorteile für Konsumenten erkannt und nutzen die Videoplattform als Einnahmequelle. Darüber hinaus verwenden viele Labels und Künstler heute virale Videos, um kostengünstig und effektiv Marketing zu betreiben.
Eine Karriere mit einem Video starten – Diese Möglichkeit verhalf schon Künstlern wie Justin Bieber oder Ed Sheeran zu weltweiter Berühmtheit. Als Unbekannte posteten die Stars Videos von Auftritten oder einfach, wie sie mit Gitarre einen Song performen. Mit einem Plattenvertrag in der Tasche verhalf YouTube-Marketing auch Lana Del Ray zu mehr Berühmtheit.
Die Bekanntheit steigert sich rasant, indem man Videos auf der Plattform von Nutzern teilt.. Dies funktioniert in Privatnachrichten oder öffentlich auf Facebook und in anderen sozialen Netzwerken. Erkennen YouTubes Algorithmen, dass ein Video schnell an Beliebtheit gewinnt, schlägt man es Nutzern vor.
YouTuber und Influencer als Hauptberuf
Influencer und YouTuber verdienen durch die Werbeeinnahmen auf der Plattform das Geld zum Leben. Je nach Sparte und Anzahl der Follower verdient man einige Cents pro Klick auf Werbeanzeigen in den Videos. Die Berechnung erfolgt mit Googles eigenem Produkt AdSense, welches den Kanalbetreibern ab 1.000 Followern und 4.000 Stunden gestreamten Videos pro Jahr zur Verfügung steht. Durch die Berühmtheit ergeben sich für bekannte YouTuber auch Werbeverträge. Die Produkte zahlender Firmen werden in den Videos genutzt und gegenüber einer klar definierten Zielgruppe beworben. Man spricht dann von einem Influencer, der seine Fans zum Kauf von Produkten oder einem Lebensstil inspiriert.
Einer der bekanntesten YouTube-Stars ist PewDiePie.
Der 1989 geborene Schwede erlangte mit Let’s Play-Videos, also Videos und Streams Bekanntheit, in denen er Computerspiele spielt. Felix Arvid Ulf Kjellberg, so der bürgerliche Name, registrierte seinen Kanal im Jahr 2010. Von 2013 bis 2019 war dieser der meist-abonnierte auf der Welt. Seine Videos, in denen er sein Gesicht in einem Fenster auf das eigentliche Geschehen der Videospiele schneidet, erreichen über Nacht Millionen Klicks. Mit wachsender Berühmtheit erweiterte er seinen Video-Stil um Comedy-Clips und Musikvideos, die es auf eine junge Zielgruppe absehen. Allein im Jahr 2015 soll er 12 Millionen Dollar verdient haben. Nach einigen Skandalen und fraglichen Publicity-Stunts gab er zuletzt bekannt, eine Pause einlegen zu wollen. Lesen Sie hier mehr zu PewDiePie.
Rechtlich gesehen sind YouTuber Unternehmer, welche Steuern zahlen und ein Gewerbe anmelden müssen, sobald sie Geld verdienen. Die Rechte an den Inhalten bleiben bei den YouTubern selbst. YouTube stellt Tools zur Verfügung, mit denen sich der geistige Besitz kennzeichnen und schützen lässt. Die Verwendung fremder Inhalte auf dem eigenen Kanal ist eingeschränkt oder gegen Bezahlung möglich. YouTube selbst zensiert und löscht Inhalte, wenn diese Gewalt darstellen, pornografischer Natur sind, gegen Copyrights oder die politischen Vorstellungen in bestimmten Ländern verstoßen.
Marketing
Claudia Rothenhorst ist Medien- und Reise-Redakteurin bei der Web-Redaktion. In ihrer Freizeit reist sie gerne und schreibt darüber unter anderem auf Reisemagazin.biz.
Weitere Artikel von Ihr erscheinen u.a. im Blog der Webagentur Awantego.