Viele Firmen erhoffen sich durch ihre kreative Marketingaktion einen nahezu viralen Marketingerfolg zu erzielen. Ein Beispiel dafür ist ein Clip, der viele Millionen Mal unter YouTube angesehen wird und dadurch eine Vielzahl von Nutzern erreicht. Doch wie lässt sich ein solcher Erfolg erreichen?
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Kreative Ideen im Marketing umsetzen
Mit einem viralen Video kann man den Umsatz um ein Vielfaches steigern. Bei dieser Art von Marketing ist es wichtig, eine möglichst authentische Geschichte zu erzählen. Doch wie es bei der Virilität so ist, ist die Entwicklung von solchen Kampagnen und deren Wirkung schwierig vorherzusagen. Denn das virale Marketing könnte ebenso wie eine zu spät gezündete Rakete an Silvester explodieren oder noch schlimmer nach einem kurzen Start krepieren. Daher ist es auch bei solchen Marketingaktionen wichtig, kreative Ideen gut auszuarbeiten und die Aktion sorgfältig auszuarbeiten, bevor sie startet. Die folgenden hilfreichen Grundsätze sollten Sie daher dabei beachten.
Seeding: kreative Ideen aussäen
Eine gute Marketingaktion alleine reicht nicht aus, um eine zündende Wirkung zu entfalten. Es muss auch auf einen fruchtbaren Boden fallen, also angenommen werden. Vor Beginn der Aktion sollte daher bereits eine Community da sein, die sich für das Produkt interessiert. Bei diesem Vorgang wird auch häufig vom ‚Seeding‘ gesprochen, was so viel wie Aussäen bedeutet. Das Seeding kann über Fachportale oder Foren geschehen. Dabei ist es stets günstig, wenn man sogenannte Multiplikatoren in die Kampagne involvieren kann. Das sind Interessenten, welche die Werbeaktion kostenlos weiterführen. Dazu reicht es oft aus, innerhalb einer bestimmten Community das Interesse an dem Produkt zu wecken. Dafür kann man die Neuigkeiten veröffentlichen und so die Neugier bei der Zielgruppe wecken. Das Seeding kann auch anders verlaufen, und zwar indem Nutzer dazu animiert werden, eigene Erfahrungen mit einem Produkt zu veröffentlichen.
Eine Erzählung sollte innere Emotionen berühren
Kreatives Marketing unterscheidet sich von herkömmlicher Werbung, in der lediglich das Produkt im Vordergrund steht. Bei der Marketingaktion sollte schließlich eine Geschichte erzählt werden, die ein Gefühl beim Zuhörer weckt. Liebe, Mitgefühl oder etwas, mit dem wir uns identifizieren können, berührt uns. Falls Sie es schaffen, mit einer Geschichte die Zielgruppe richtig anzusprechen, dann können Sie diese als Kunden gewinnen. Schließlich werden Menschen immer nur die Aktionen unterstützen, für die sie eine innere Berechtigung finden. Daher ist es so wichtig, dass sich Menschen in dem, was sie sehen wiederfinden. Dann können sie sich auch mit Ihrem Produkt identifizieren. Das weckt Empathie, weil viele Menschen die Situation kennen.
Kreative Ideen:
ja – aber nur mit zielführendem Marketing
Kreatives Marketing läuft ins Leere, wenn es nicht auf ein Produkt ausgerichtet ist. Die Verknüpfung einer Marketingaktion mit einem Produkt wird auch als Zielführung bezeichnet. Eines der besten Beispiele für gute kreative Ideen ohne Zielführung ist das Spiel ‚Moorhuhnjagd‘. Jeder Verbraucher kennt das Spiel und verbrachte viele Stunden damit, die Moorhühner abzuschießen. Jedoch kaum einer weiß, wer das Spiel einstmals auf den Markt brachte. Die Herstellerfirma des bekannten Whiskeys Johnny Walker hat den zuständigen Marketingleiter sicher gefeuert, weil er vergaß, die Geschichte der Moorhühner mit dem Produkt zu verknüpfen.
Bei dieser Kampagne kamen kreative Köpfe zum Einsatz
Der Muttertags-Spot von Nivea ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich kreative Ideen entwickelten, und direkt bei den Emotionen der Zuschauer ankamen. In dem rund 60 Sekunden langen Spot erhält ein Baby eine Stimme und berichtet direkt aus dem Mutterleib. Im Video geht es um die Entstehung des Lebens im Mutterleib bis hin zum Erwachsenenalter. Den Mitarbeitern von Nivea ist damit ein Clip gelungen, der gefühlvoller nicht hätte sein können. Über vier Millionen Menschen fühlten sich von dem Video angesprochen und gaben ihm auf YouTube ihre Stimme. Dieser Werbespot beweist einmal mehr, wie sich Menschen durch kreative Ideen ansprechen lassen, die vom Herzen kommen und authentisch sind. Die Verknüpfung mit dem Produkt liegt darin, dass die Nivea Creme uns ein Leben lang begleitet, und zwar von der Geburt an bis ins Erwachsenenalter.
Kreative Ideen umsetzen – durch die Mitarbeit der Kunden
Die Angestellten von Ikea reagierten mit Humor auf eine Anfrage eines Users auf Facebook zu ehrlichen Möbelnamen. Sie eröffneten einen Kreativitätsblog namens Tollabea, auf dem sich Eltern mit Namensvorschlägen für Kindermöbel melden konnten. Dadurch erhielten einige Kindermöbel lustige Bezeichnungen wie ‚Slafnit‘ für ein Kinderbett oder ‚Trödelik‘ für eine Garderobe im Kinderzimmer. Dabei setzte der Möbeldiscounter auf Authentizität. Durch mehr Nähe zu den Kunden, die die Vorgehensweise unterstützen, sollte das Vertrauen in die Marke Ikea wachsen. Schließlich kamen die meisten Vorschläge für die Benennung der Möbelstücke aufgrund der Marketingkampagne von den Kunden selber. Das war eine gute Methode, um ein virales Marketing in Gang zu setzen, an dem auch noch viele Kunden beteiligt waren. Diese sorgten überdies selbstständig dafür, die Aktion bekannt zu machen.
Olga Ziesel ist leidentschaftliche Texterin und Expertin für Pressearbeit & Social Media. Sie bloggt regelmässig auf Text-Center.com und im Blog der Digital-AgenturAwantego.com.