Bereits in den 80er-/90er-Jahren machten Banken und ihre Kunden erste Schritte in die neue Welt der Bankgeschäfte. Es handelte sich lediglich um eine kleinere Gruppe von Personen, die sich an diese neuen technischen Errungenschaften in der Bankenwelt herantraute. Heute hat sich die Abwicklung von Bankgeschäften durch Online Banking entscheidend verändert.
Die Überweisung von Deutschland nach Amerika dauert 1 Minute und wir können mit allen Menschen der Welt Geldgeschäfte abwickeln. Der Geldversand per E-Mail über verschiedene Plattformen benötigt lediglich wenige Sekunden. Und auch Geldeingänge, die per Überweisung eintreffen, sind meistens innerhalb eines Tages auf unserem Bankkonto gutgeschrieben.
Inhalt
Die Entwicklung des Online Banking vom Startschuss bis zum Selbstläufer
Online Banking, auch Electronic Banking, Home-Banking oder elektronisches Bankgeschäft ist die Abwicklung vieler Bankgeschäfte über Datenleitungen. Diese Bankgeschäfte werden von Geschäfts- und Privatleuten vom Handy oder vom Computer aus abgewickelt. Der Start in den 80ern war eher holprig. Nicht alle Banken und schon gar nicht ihre Kunden stiegen sofort in diese Form der Abwicklung im Finanzgeschäft ein. Der Grundstein des Online Banking wurde nach heutigen Erkenntnissen von der Postbank gelegt, die es in den 80er Jahren mit Bildschirmtext versuchte.
Andere Banken wie die Sparda-Bank verwendeten sogenannte Chips für spezielle elektronische Bankgeschäfte,
deren Zugang Privatleuten jedoch verborgen blieb. Neben einigen anderen Banking-Möglichkeiten feiert das Online Banking heute bahnbrechende Erfolge. Waren es 1998 noch 8 % der Menschen, die die elektronische Abwicklung ihrer Bankgeschäfte nutzten, sind es heute bereits weltweit über 55 %. Auch viele Senioren fühlen sich in der digitalen Bankenwelt inzwischen zuhause.
So funktioniert Online Banking
Transaktionen im Online Banking können vom Kunden sowohl über eine Smartphone-App als auch über eine detailliertere Website seiner Bank abgewickelt werden. Der Kunde erhält auf Wunsch von einem speziellen Online-Service seiner Bank eine Kunden-/Teilnehmernummer als auch eine Online Banking-PIN. Damit meldet er sich sowohl in der Onlinebanking-App auf dem Smartphone oder in seinem persönlichen Bereich auf der Website seiner Bank an. Hier findet er dann einen ersten Überblick über das umfangreiche Angebot der gewählten Hausbank.
In seinem persönlichen Bereich auf der Bank-Website kann der Kunde nahezu alle Transaktionen kontrollieren und selbst ausführen, ohne einen Bankberater kontaktieren zu müssen. Hier können Überweisungen getätigt und Kontoauszüge eingesehen werden. Auch für die Wertpapiergeschäfte gibt es hier spezielle Bereiche für Bankkunden. Kennt der Kunde sich aus, erledigt er selbst alle Finanzgeschäfte mit sehr geringem Zeitaufwand selbst.
Wird eine Überweisung getätigt, muss der Bank, wie bei der Nutzung eines Überweisungsformulars, durch Unterschrift des Bankkunden zur Überweisung die Erlaubnis erteilt werden. Diese Unterschrift erfolgt hier in den meisten Fällen durch eine TAN-Nummer oder ein spezielles TAN-Verfahren.
Sicherheit durch Foto-TAN
Die meisten modernen Großbanken setzen heute auf das aktuelle Foto-TAN-Verfahren, welches nicht nur einfach, sondern auch sehr sicher ist. Erledigt der Kunde seine Überweisung durch Ausfüllen des elektronischen Überweisungsformulars im Online Banking, wird er abschließend aufgefordert, die Überweisung mit dem Foto-TAN-Verfahren abzuschließen. Die Foto-TAN-App auf dem Handy ist eine zweite App, die zur Banken-App geladen wird.
Bestätigt der Kunde die Überweisung per Foto-TAN, hat er vor dem Abschicken der Überweisung ein letztes Mal die Möglichkeit, zu prüfen, ob er alle Daten, insbesondere den Betrag, den Verwendungszweck und Empfänger, korrekt eingegeben hat. Bestätigt er dann per Foto-TAN-Verfahren die Überweisung, wird diese abgesendet und kurzfristig durch die Bank erledigt und der Betrag gebucht.
Welche Möglichkeiten stehen dem Bankkunden neben dem klassischen Online Banking noch zur Verfügung?
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Das Datenträgeraustausch-Verfahren
Nur wenige kennen es,Privatleute nutzen es gar nicht. Vor allem Großkonzerne oder kommunale Behörden verwenden diese Art des Bankings, bei dem sie sehr viele Aufträge auf einem Datenträger wie CD-ROMs zusammenfassen und nach einem streng vorgeschriebenen Konzept an die Banken übermitteln. Die Legitimierung erfolgt dabei durch einen Begleitzettel zum Datenträger, auf dem die Unterschrift eines Kontobevollmächtigten vermerkt steht.
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Telefonbanking
Schon etwas in die Jahre gekommen nutzen zahlreiche Bankkunden auch heute noch das Telefon-Banking. Sie rufen einen Bankberater an und autorisieren ihn damit, eine Transaktion für sie auszuführen. Dies kann eine Überweisung sein, aber auch ein Wertpapiergeschäft. Auch Abfragen des Kontostandes können per Telefonbanking erfolgen. Oft ist der Kunde mit dem Callcenter-Berater einer Bank dabei verbunden oder aber mit einem Sprachcomputer, was vielen etwas suspekt erscheint. Auch das Telefonbanking gehört in die Sparte des Electronic Banking.
Nur ein kleiner Bruchteil von Bankkonten-Inhabern erledigt Bankgeschäfte ab und an per Fax. Hierbei handelt es sich eher um eine aussterbende Form der Banken-Kommunikation.
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Die fortschrittliche Kartenzahlung
Auch die klassische und weit verbreitete Kartenzahlung gehört zum Electronic Banking. Sowohl die Kreditkarte als auch die Bankkarte kann man an Warenkassen und auch Online zur Bezahlung verwenden. Bei Online-Zahlungen mit der Karte erhält der Bankkunde in vielen Fällen einen Code auf sein Handy, mit dem er sich dann bei Zahlungsabschluss legitimiert. Bei der Kartenzahlung an der Warenkasse erfolgt zur Legitimierung ganz klassisch die PIN-Nummer-Abfrage. Aber auch in der Welt der Bankkarten hat sich einiges getan.
Die meisten Karten sind mit einem modernen Chip ausgestattet, sodass man diese einfach an das Zahlgerät hält und quasi im Vorbeigehen bezahlt. Bei kleineren Beträgen bis 10,00 EUR, manchmal sogar bis 20,00 EUR, benötigt man dabei keine PIN. Wer es noch moderner mag, zahlt mit dem Smartphone. Jede Bankkarte ist heute mit dem
Smartphone verbunden, wenn der Kunde dies möchte. So hält der Bankkunde lediglich sein NFC-fähiges Smartphone an das Bezahlgerät an der Kasse und die Bezahlung erfolgt im Handumdrehen.
Vor- und Nachteile der digitalen Bankgeschäfte
Für Bankkunden:
Vorteile
In Zeiten, in denen sich selbst eine Kontoeröffnung online durchführen lässt, liegt einer der größten Vorteile der Bankkunden beim Online Banking in der Bequemlichkeit, da man sämtliche Bankgeschäfte – wie beschrieben – von Zuhause aus tätigen kann. Auch die große Flexibilität ist ein Vorteil. Mit Computer, Smartphone und Internet ist der Kunde einer Bank in der Lage, seine Transaktionen rund um die Uhr abzuwickeln, sogar nachts. Daueraufträge lassen sich selbstständig einrichten und aufheben. Lastschriften sind bei einigen Banken ebenfalls per Online Banking möglich. Lesen Sie hier alles über Daueraufträge.
Nachteile
Bis zum heutigen Tage schaffen es Online-Betrüger immer wieder, Online-Konten leerzuräumen und das bei hohen Sicherheitsvorkehrungen. Ein weiterer Nachteil liegt im Verlust des persönlichen Kontaktes zum Bankberater. Selbst Kredite lassen sich Online beantragen. Vor der digitalen Ära hatten die meisten Kunden einen engen Kontakt zum Bankberater. Man kannte sich, wenn es ein Problem zu lösen gab, besprach man es gemeinsam. Heute kennen die meisten Kunden ihre Bankberater, insbesondere in Großbanken, gar nicht mehr. Ein weiterer Nachteil liegt eindeutig darin, dass abseits von Großstädten zahlreiche kleine Bankfilialen schließen.
Für Banken:
Banken sehen das Privatkundengeschäft aufgrund des Kostendrucks nicht mehr als lohnend an. Daher drängen sie ihren Kunden das Online Banking förmlich auf. So sparen die Banken viel Zeit und Geld, wenn der Kunde seine Bankgeschäfte selbst erledigt. Seitdem das Online-Geschäft so richtig Fahrt aufgenommen hat, reißen sich Banken und verschiedene Zahlungsdienstleister um neue Kunden und locken mit attraktiven Angeboten.
Claudia Rothenhorst ist Medien- und Reise-Redakteurin bei der Web-Redaktion. In ihrer Freizeit reist sie gerne und schreibt darüber unter anderem auf Reisemagazin.biz.
Weitere Artikel von Ihr erscheinen u.a. im Blog der Webagentur Awantego.