Inhalt
Was ist eine SKU? Definition
Die Abkürzung SKU steht für „Stock Keeping Unit„ und ist – wie der Name schon sagt – eine Nummer (normalerweise acht alphanumerische Ziffern), die Einzelhändler bzw. deren Lageristen Produkten zuweisen, um den Lagerbestand intern zu verfolgen. Mithilfe einer SKU können Artikel in einem Lager ganz eindeutig identifiziert werden.
Es gibt keine Standardpraxis für die Erstellung von SKUs. Oft wird jedoch ein Ansatz gewählt, der die Prozesse für die Mitarbeiter, die die SKU-Daten interpretieren und ihre Bedeutung bestimmen müssen, am wenigsten komplex macht. Lageristen soll durch die Zuteilung von SKUs die Arbeit erleichtert werden. Normalerweise sind die in einer SKU-Nummer enthaltenen Informationen von der höchsten bis zur niedrigsten Wichtigkeit angeordnet.
Im Normalfall variieren die SKUs für ähnliche Produkte in einer Warenreihe nur geringfügig. Beispielsweise können ein rotes Paar Schuhe und ein blaues Paar Schuhe, die den gleichen Stil haben und von einer identischen Marke stammen, durch nahezu die gleichen SKUs gekennzeichnet sein, mit Ausnahme einer Nummer, die aufgrund der Farbabweichung unterschiedlich ist.
In jedem Fall weist der Verkäufer die Artikelnummern den Produkten zu und erstellt sie auf eine Weise, die für den eigenen Geschäftsbetrieb am sinnvollsten ist.
Bedeutung der Kennziffer
Mithilfe der Stock-Keeping–Unit können Händler Produkte in einem Bestandsverwaltungssystem nachverfolgen, aber das ist noch nicht alles.
Ein durchdachtes SKU-System hilft Händlern und ihren Lageristen dabei, drei Hauptbereiche des Unternehmens besser zu planen und zu verwalten.
1. Store-Auftritt und Einkaufserlebnis
Mit Hilfe von Stock-Keeping-Nummern können Händler ihr Geschäft organisieren, sodass sowohl Käufer als auch Mitarbeiter die benötigten Produkte leicht finden können. Mit einem SKU-Nummernsystem können sie Produkte auf verschiedene Arten kategorisieren. Sie können Produkte nach Artikeltyp, Abteilung, Kollektion oder Lieferant nachverfolgen, um Produkte auf ihrer Verkaufsfläche und in Lagerbereichen zu organisieren und leicht zu finden.
Die SKUs verbessern das Merchandising in Geschäften und bieten Kunden ein einladendes, geordnetes Einkaufserlebnis, das potenziell zu mehr Verkäufen führt. Fehlende SKU-Nummern können zu Mitarbeitern und Kunden führen, die den Überblick verlieren, wo sich Produkte befinden, und verwirrtes Personal, frustrierte Käufer und, am allerschlimmsten, Umsatzeinbußen verursachen. Lesen Sie hier alles über Merchandising.
2. Kaufabwicklung und Service
Ein optimiertes SKU-System erleichtert Kundendienst- und Checkout-Aufgaben. Durch die Verfolgung von Produkten mithilfe von SKU-Nummern in einem Point-of-Sale-System wird sichergestellt, dass Lagerbestände und Preise stets aktuell sind.
Wenn Kunden auschecken, werden Käufe mit dem korrekten Preis angezeigt und die verfügbare Menge wird für verkaufte Artikel automatisch reduziert. Wenn ein Kunde einen Artikel nicht finden kann, wird der Lagerstatus durch eine schnelle Suche nach der Stock-Keeping–Unit angezeigt und das Personal kann den Artikel schnell finden und den Verkauf abschließen.
3. Lagerführung & Gewinne
Bestandsführungsfehler sind in den meisten Einzelhandelsunternehmen eine der häufigsten Ursachen für Gewinneinbußen. Diese Verluste werden durch Verwaltungs- und Dateneingabefehler verursacht, die sich im Laufe der Zeit summieren und das Betriebsergebnis erheblich beeinträchtigen können. Die Verfolgung des Inventars mit einem SKU-Nummernsystem kann einen Großteil dieser Gewinnausfälle verhindern.
Wenn Händler beispielsweise Ihren Lagerbestand nicht anhand von Stock-Keeping-Units organisieren, kann es leicht passieren, dass sie den Überblick über den Lagerbestand verlieren. Falls sie ihren Lagerbestand nicht in Echtzeit nachvollziehen können, bestellen sie mehr Lagerbestände nach, als sie benötigen. Wenn sie Warenlieferungen nicht mithilfe eines SKU-Systems einchecken, werden sie keine Lieferantenfehler feststellen, wie z. B. fehlende Waren. In diesem Fall zahlen Händler für nicht erhaltene Waren und es kommt im späteren Verlauf zu Lagerengpässen. Beide Situationen bedeuten unter Umständen massive Gewinneinbußen und Verlust von Kundenvertrauen.
Was ist der Unterschied zwischen Stock-Keeping-Units und UPC-Codes?
Haben Sie sich jemals gefragt, was diese beiden auf den ersten oberflächlichen Blick identischen Zahlenreihen auf der Rückseite eines Produkts wirklich sind? In den meisten Fällen handelt es sich bei diesen Zahlenfolgen um die SKU und den UPC-Code eines Produkts. Während sie ähnlich aussehen, machen sie tatsächlich zwei verschiedene Dinge.
Nachfolgend finden Sie eine Aufschlüsselung, die Ihnen dabei hilft, Stock-Keeping–Unit und UPC-Code voneinander zu unterscheiden:
Stock-Keeping–Unit
- Geschäftsinterne Nutzung
- Zwischen 8 und 12 Zeichen
- Identifiziert Produktmerkmale
- Alphanumerisch
- Der Einzelhändler bestimmt seine SKU-Architektur
UPC (Universal Product Code)
- Universale Nutzung
- Immer 12 Zeichen
- Identifiziert Hersteller und Artikel
- Numerisch
- Ausgestellt von der Global Standards Organization
Bestandteile der Stock-Keeping–Unit
Eine Stock-Keeping–Unit muss Informationen enthalten, mit denen das Produkt leicht und absolut eindeutig beschrieben werden kann. Man kann diese individuelle Kennziffernfolge zum Beispiel mit der IBAN oder der Steuer-ID vergleichen. In erster Linie müssen SKUs geschäftsintern einem Standardformat folgen. Sie müssen dominante Produkteigenschaften und –attribute enthalten, die die Produkte von anderen Produkten unterscheiden. Da es keine universell einheitliche Methode zum Erstellen von SKUs gibt, können Unternehmer jede für sie am bequemsten geeignete Methode anwenden. Zu den in der Stock-Keeping–Unit aufzuzählenden Details gehören Merkmale wie:
- Typ
- Modell
- Marke
- Farbe
- Größe
- Name
- Baujahr
- Garantieinformationen
- Mindesthaltbarkeitsdatum (falls vorhanden)
Beispiel Stock-Keeping–Unit
Nachdem wir verstanden haben, was eine SKU ist und warum diese Nummern wichtig sind, wollen wir uns ein grundlegendes dreistufiges System ansehen, welches dabei hilft, sie zu erstellen. Wir können Zahlen und Buchstaben nach Belieben und Bedürfnissen mischen. Wir verwenden die Logik, die für unsere Organisation funktioniert.
Wenn wir beispielsweise eine SKU für schwarze Adidas Herrenschuhe aus der Vintage Kollektion in Größe 10 erstellen, könnte diese folgendermaßen aussehen:
- Die ersten Ziffern
Die ersten zwei oder drei Ziffern/Zeichen jeder SKU-Nummer sollten eine Kennung der obersten Ebene darstellen. Dies kann eine Abteilung, eine Geschäftskategorie oder sogar ein Lieferant sein. Für unser Beispiel identifizieren wir mit den ersten Zeichen den Hersteller Adidas mit AD. - Die mittleren Ziffern
Es ist hilfreich, den mittleren Bereich der SKU zu verwenden, um Ihrem Produkt eindeutige Merkmale wie Größe, Farbe, Artikeltyp oder Unterkategorie zuzuweisen. Für unser Beispiel hieße das Herrenschuhe (M) aus der Vintage Kollektion (VC) in schwarz (BLK) - Beenden Sie die SKU mit einer fortlaufenden Nummer
Die Verwendung einer fortlaufenden Nummerierung (z. B. 001, 002 und 003) für die letzte Reihe von Artikelnummern erleichtert die Einrichtung. Verwenden Sie für die von Ihnen verkauften Produkte alles, was logisch ist. In unserem Beispiel macht es Sinn, die Größe der Schuhe zu verwenden (10).Am Ende sieht unsere SKU folgendermaßen aus: AD-M-VC–BLK-10
Claudia Rothenhorst ist Medien- und Reise-Redakteurin bei der Web-Redaktion. In ihrer Freizeit reist sie gerne und schreibt darüber unter anderem auf Reisemagazin.biz.
Weitere Artikel von Ihr erscheinen u.a. im Blog der Webagentur Awantego.