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Abgrenzung eines Polypols von Monopolen und Oligopolen
Was versteht man also unter einem Polypol?
In einem Polypol finden sich zahlreiche Marktteilnehmer. Es ist auch noch die Unterscheidung von Interesse, ob nur die Anbieter oder auch die Nachfrager in großer Anzahl vorhanden sind. Es kommt zwar selten vor, aber es ist
möglich, dass sich wenige Nachfrager vielen Anbietern gegenüber sehen. Beispiele sind Produkte in den Bereichen der Raumfahrt und der Wehrtechnik, die sich mit geringerem Kapitaleinsatz herstellen lassen. Ein bilaterales Polypol liegt vor, wenn wir viele Anbieter und viele Nachfrager im Markt erkennen. Ein solches Polypol zeichnet sich dadurch aus, dass die Marktanteile jedes Anbieters und jedes Nachfragers klein sind. Keiner hat also einen wesentlichen Einfluss auf den Preis. Erhöht also ein Anbieter seinen Preis, wird er keine Kunden mehr finden, weil diese auf Anbieter mit einem günstigeren Angebot ausweichen können. Setzt ein Anbieter seinen Preis herab, wird er zwar sein Angebot schnell absetzen können. Nachdem sein Marktanteil jedoch klein ist, kann er die gesamte Nachfrage nicht bedienen. Lesen Sie hier alles zum Marktanteil.
Voraussetzungen
- Das gehandelte Gut muss homogen sein. Jeder Anbieter hat also ein Gut im Angebot, das mit dem der anderen Anbieter austauschbar ist.
- Der Markt ist transparent. Das bedeutet, dass alle Marktteilnehmer jederzeit über vollständige Informationen über die Preise verfügen können.
- Preisanpassungen sind jederzeit und ohne Verzögerung möglich.
- Der Preis für das gehandelte Gut ist unter allen Anbietern und im ganzen Markt zu einem bestimmten Zeitpunkt identisch. Es ist also keine Arbitrage möglich.
Welche Firmen sind Teil eines Polypols?
Welche Vor- und Nachteile ergeben sich?
Vorteile
- In einem Polypol herrscht eine starke Konkurrenz. Die Anbieter arbeiten mit einer knappen Profitmarge und deshalb gilt diese Form oft als optimale Umsetzung der Idee einer Marktwirtschaft.
- Kein Anbieter hat einen wesentlichen Einfluss auf die Preise. Ein Anbieter kann also auch durch das Zurückhalten seiner Ware den Preis nicht erhöhen. Genauso wenig kann ein Nachfrager den Preis durch das Zurückhalten seines Kaufs senken. Beide Umstände garantieren das effiziente Funktionieren des Marktes.
Nachteile
Für den Anbieter ist die geringe Profitmarge ein Nachteil. Diese wird dazu führen, dass der Anbieter ein weniger homogenes Gut anbieten möchte, mit dem er einen höheren Preis erzielen kann. Solange das nicht möglich ist, kann
der Anbieter nur durch Zukauf von anderen Anbietern und effizienteres Produzieren einer größeren Menge einen Vorteil erzielen. Das Polypol trägt also in diesem Sinn die Motivation für ein Anstreben eines Oligopols in sich.
Claudia Rothenhorst ist Medien- und Reise-Redakteurin bei der Web-Redaktion. In ihrer Freizeit reist sie gerne und schreibt darüber unter anderem auf Reisemagazin.biz.
Weitere Artikel von Ihr erscheinen u.a. im Blog der Webagentur Awantego.