Es gehört inzwischen zum kreativen Alltag – Social Media Kampagnen haben ihren festen Platz in der Kommunikationsstrategie der Unternehmen erobert. Auch für das nächste Jahr planen viele Unternehmen Kampagnen für Facebook und Instagram, die Community aktivieren und für virale Aufmerksamkeit sorgen müssen.
Schon lange gehören Social Media Kampagnen nicht mehr ausschließlich zum Kommunikationsinstrument der großen Unternehmen. Auch mittelständische und kleine Unternehmen haben inzwischen gezeigt, dass mit einer kreativen Idee, viel Gespür für das Publikum und der sauberen Umsetzung auch kleine Kampagnen Erfolg bringen können.
Im Gegensatz zu großen Unternehmen setzen kleinere Firmen auf regionale Kampagnen oder beziehen Influencer ein, was der Social Media Kampagne zusätzliche Reichweite ermöglicht. Da kleinere Unternehmen meist keine großen Budgets haben, muss man sich schon vor der Planung fragen, was genau man erreichen will. So trivial das klingen mag, aber festgelegte Ziele helfen, dass die Kampagne in angemessenen Rahmen bleibt. Social Media Kampagnen können schnell teuer werden und wenn man am Ende die geplanten 2000 Follower erreicht hat, dafür aber 12.000 Euro ausgegeben hat, dann macht das wenig Sinn, so schön die Kampagne auch war.
Inhalt
Was gehört zu einer klassischen Social Media Kampagne?
Eine gute Idee
Ganz entscheidend für den Erfolg der Kampagne ist immer eine kreative Idee und eine außergewöhnliche Ansprache der Zielgruppe, die für die Viralität der Kampagne sorgt. Die großen Unternehmen zeigen, wie es geht.
Der Echtzeit-Marketing Profi Oreo hat mit seinem „Daily Twist“ Projekt sogar den „Facebook Studio Award“ bekommen. Die Idee war genauso einfach wie genial: Zum Feier des Unternehmensgeburtstages entwickelte Oreo mehrere unterschiedliche Bilder, die analog zu Google-Doodles an bestimmten Tagen veröffentlicht wurden und enorme Aufmerksamkeit der Besucher gewonnen haben. So hat das Unternehmen zum „Gay Pride Day“ den Keks als Regenbogen dargestellt und zum Feier des Tages, an dem der erste Flug rund um die Erde stattgefunden hatte, wurde der Keks in Form von einer Landeskarte dargestellt.
Oreo, das Unternehmen, das schon ohnehin für seine kreativen Social Media Kampagnen bekannt ist, hat dank der tollen Idee für hohe Aufmerksamkeit gesorgt und den Nerv der Zielgruppe haargenau getroffen. Und das ist ausschlaggebend bei der Planung einer Social Media Kampagne. Die Content Idee muss immer im Mittelpunkt stehen. Die Auswahl der Zielgruppe bzw. den Kanälen, über die diese Zielgruppe erreicht wird, erfolgen erst im zweiten Schritt.
Damit die Kampagne erfolgreich wird, braucht man nur eine einzige tolle Idee, die sich viral verbreiten kann. Die Kampagne wird erst dann richtig erfolgreich, wenn diese Idee von den Fans und Followern freiwillig geteilt wird, ohne dass Sie dafür tun müssen. Hat man so eine Idee, bekommt man gute Reichweiten, ohne dass man dafür viel Geld ausgeben muss.
Das Seeding über die richtigen Kanäle
Facebook, Instagram oder doch Twitter? Für viele Marketingverantwortlichen fällt die Entscheidung leicht – natürlich Facebook. Und da haben sie nicht unrecht. Auch wenn Instagram zur Zeit auf der Überholspur ist und die Messenger wie Snapchat oder Whatsapp immer häufiger in den Fokus geraten, ist und bleibt Facebook das Medium mit dem größten Potential für reichweitenstarke Kampagnen. Facebook mit seinen über 1,3 Billionen Nutzern weltweit hat nicht nur eine der größten Kundendatenbanken der Welt, sondern erlaubt den Unternehmen, auf diese Datenbank für ihre eigenen Kampagnen zuzugreifen. Der absolute Vorteil von Facebook sind die vielen Daten über die Nutzer, Ihr Nutzungsverhalten, Ihre Interessen und Vorlieben, also Daten, die für Unternehmen besonders interessant sind.
Social Media Kampagnen auf Facebook
Wer sich für Facebook entscheidet, sollte auf folgende Aspekte achten:
Die Zielgruppe muss besonders sorgfältig ausgewählt werden.
Auch wenn ein langweiliger Text und nicht ansprechendes Bild der Anzeige negativ die Ergebnisse der Kampagne beeinflussen können, ist die falsche Definition der Zielgruppe mit Abstand das Schlimmste, was man bei der Planung einer Social Media Kampagne tun kann. Wenn man unbegrenztes Budget hat, kann man natürlich seine Anzeige allen Menschen im deutschsprachigen Raum, die zwischen 18 und 60 Jahre alt sind, zeigen lassen. Viel cleverer ist aber seine Zielgruppe anhand spezifischer Kriterien zu definieren und sie nur solchen Menschen anzuzeigen, die hohes Interesse am Produkt haben könnten und mit hoher Wahrscheinlichkeit Ihre Anzeige anklicken würden.
Blogger und YouTuber müssen miteinbezogen werden.
Es ist immer sinnvoll, die Social Media Kampagne mit Hilfe von Bloggern zu unterstützen. Bevor man die Kampagne plant, sollte man je nach Budget einige Blogger auswählen, die zum Thema gut passen, glaubwürdig sind, genau die richtige Zielgruppe ansprechen und über gute Reichweite verfügen. Da Blogger oft schon Erfahrungen in solchen Kooperationen haben, macht es oft Sinn sie schon bei der Planung miteinzubeziehen und bereits beim Brainstorming zusammen festlegen, wie und wann der Blogger die Kampagne unterstützen kann. Diese frühzeitige Planung ist auch deshalb wichtig, weil manche Blogger nur auf ausgewählte Kooperationen eingehen und den eigenen Blog nur ungerne für fremde Inhalte zur Verfügung stellen.
Zeitpunkt richtig aussuchen.
Eine Kampagne kurz vor Weihnachten zu promoten ist auf Facebook genauso schwierig wie auch auf anderen Kanälen. Insbesondere dann, wenn die Idee austauschbar ist. Eine Kampagne in Form vom Adventskalender kurz vor Weihnachten wird weniger auffallen, es sei denn die Türchen sind mit ausgefallenen Produkten oder Gutscheinen gefüllt. Genauso ein Gewinnspiel zum Muttertag wird höchstwahrscheinlich von vielen anderen Unternehmen durchgeführt. Deshalb lohnt es sich die Kampagne auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, besonders wenn man nur ein begrenztes Budget hat.
Social Media Kampagnen auf Instagram
Die Anzahl der Kampagnen auf Instagram steigt immer mehr an. Und dafür sprechen mehrere Gründe. Zum einen sind es richtig große Reichweiten und hohe Interaktionen, zum anderen ist es die Sichtbarkeit der Beiträge. Im Gegensatz zu Facebook können alle Follower die Beiträge des Unternehmens sehen, dessen Account sie folgen. Die Praxis hat außerdem gezeigt, dass nicht nur Lifestyle- und Modeunternehmen gute Chancen auf Instagram haben die Reichweite zu erzielen, sondern auch technische Unternehmen oder Firmen, deren Produkte und Dienstleistungen sich nicht so einfach visualisieren lassen.
Bei Social Media Kampagnen auf Instagram müssen folgende Aspekte beachtet werden:
Hashtag richtig nutzen
Wenn Sie eine Kampagne planen, müssen Sie immer an ein Hashtag denken. Ein Hashtag ordnet nicht nur Ihre Bilder, sondern sorgt dafür, dass sie von allen Nutzern gefunden werden. Dafür müssen Sie ein Hashtag immer prominent am Anfang einer Kampagne kommunizieren. Bringen Sie Ihre Nutzer dazu, alle Bilder, die Sie in Verbindung mit Ihrer Kampagne veröffentlichen, immer mit diesem Hashtag zu versehen.
Fanwettbewerbe
Gewinnspiele und Wettbewerbe sind immer gut, wenn man die Interaktion verbessern will. Im Rahmen Ihrer Kampagne können Sie Ihre Fans auffordern:
- Die schönsten Plätze Ihrer Stadt zu zeigen
- Ihr Lieblingsprodukt aus Ihrer Palette zu inszenieren
- Jeden Tag innerhalb einer Woche ein neues Foto passend zu Ihrer Kampagne hochzuladen
- Ihre Lieblingsbilder hochzuladen und mit Ihrem Hashtag zu markieren.
Die Möglichkeiten für die Interaktion mit den Fans sind fast unbegrenzt und kommen immer gut an. Wer auf Instagram aktiv ist, der fotografiert meistens gern und freut sich über Likes zu seinen Bildern. Deshalb ist ein Like oder ein kurzes Kommentar des Unternehmens immer angebracht, als Anerkennungszeichen und Motivation weiter mitzumachen.
Ansprechende Content-Formen
Hochwertige Bilder, witzige Videos und ansprechende Texte – an der Umsetzung der Kampagne sollte man nicht sparen. Nutzer sind heutzutage mit gutem Content verwöhnt und erst wenn der Content herausragend gut, witzig oder auffällig ist, sind sie bereit ihn zu teilen. Egal, um welche Art von Content es geht, müssen Ihre Bilder, Videos und Texte auf Anhieb Emotionen wecken und die Nutzer dazu bewegen, sie gleich zu teilen. Ihre Inhalte haben dann gute Chancen, weiterverbreitet zu werden, wenn sie
– kombiniert sind: Ein Text ohne Bilder wird schneller übersehen, da er nicht so leicht wahrgenommen werden kann, wie ein Text in Kombination mit einem Bild oder einem Video.
– positive Gefühle auslösen
– überraschen
– interaktiv sind
Emotionen
Emotionale Ansprache steigert die Bereitschaft von Fans die Inhalte von sich aus zu teilen. Je authentischer die Kampagne ist und je stärker die Emotionen sind, die sie hervorruft, desto mehr Chancen hat Ihre Kampagne erfolgreich zu werden. Der Grund ist – Inhalte werden dann viral, wenn sie positiv sind und die Leser nicht kalt lassen. Nur so kann die Kampagne hohe Aufmerksamkeit erregen. Ob Bewunderung, Humor, Freude oder Glück – starke positive Emotionen sind der Schlüssel zu Aufmerksamkeit und Interaktion der Zielgruppe. Der beste Beweis dafür ist „Cat Content“, also Katzen-Videos, die Zuschauer emotional ansprechen und auch wenn sie austauschbar sind, werden sie immer gern angeschaut und haben immer hohe Klickzahlen.
Übertragen auf die konkrete Social Media Kampagne heißt das – Man muss herausfinden, welche Emotionen zu der Marke und dem Produkt passen und genau diese Emotionen bei der Zielgruppe wecken.
Olga Ziesel ist leidentschaftliche Texterin und Expertin für Pressearbeit & Social Media. Sie bloggt regelmässig auf Text-Center.com und im Blog der Digital-AgenturAwantego.com.