Amazon SEO in Zeiten der Corona Krise? Wie können Produktbeschreibungen Ihnen helfen sich durchzusetzen?
Es gibt nur wenige Unternehmen, die von der Corona Krise profitieren. Amazon zählt zweifelsohne dazu. Das Unternehmen ist eines der wenigen, die in den Krisenzeiten neue Mitarbeiter eingestellt hat und binnen zwei Wochen seinen Wert um 100 Milliarden Euro gesteigert hat. Amazon Aktienkurs ist nicht mehr weit von einem neuen Rekordhoch entfernt.
Trotz der guten Aussichten raten Experten den Händlern, die auf Amazon Produkte verkaufen, ihre Strategie an die neuen Restriktionen anzupassen. Dazu gehören zum Beispiel die Einschränkung der FBA Service für bestimmte Produkte oder Verschiebung des Prime Days. Nichtsdestotrotz versuchen viele Händler Fuß bei Amazon zu fassen, die Konkurrenz wird immer größer. Um sich im Wettbewerb durchzusetzen sind neue Ideen und Wege erforderlich. Dafür müssen Unternehmen erst mal kritisch ihr Sortiment analysieren, um „schwierige Produkte“ zu identifizieren. Zum Beispiel wenn Produkte in großen Mengen vorrätig sind, sich aber wegen der aktuellen Pandemie-Entwicklung schlecht verkaufen lassen werden, sollten diese mit höchster Priorität abverkauft werden. Das betrifft vor allem Produkte mit der ablaufenden Mindesthaltbarkeit oder Waren, die aufgrund jetziger Situation nicht gefragt sind (z.B. Koffer)
Inhalt
Content Marketing auf Amazon
Nicht nur die Verkaufsstrategie muss angepasst werden. Auch bei der Planung von Marketing Maßnahmen sollte man die aktuelle Situation berücksichtigen. Vor allem in Hinsicht auf das Content Marketing, in der ersten Linie die Erstellung von Artikelbeschreibungen und Produktseiten. Schon vor der Krise mussten Online Händler auf die veränderte Situation bei Amazon reagieren. Das Unternehmen hat nämlich neue Regelungen für die Produktseiten eingeführt. Das hat dazu geführt, dass es nicht mehr möglich ist das klassische Amazon SEO zu betreiben. Produkttexte werden zum Teil überschrieben, HTML ist nicht mehr möglich. Warum das so ist und vor allem, was das für Sie als Online Händler auf Amazon bedeutet, erzählen wir in diesem Artikel.
Unser Lesetipp: So erstellen Sie Texte für Ihr gesamtes Produktportfolio
Bye, Amazon SEO!
Amazon Änderungen sind für die Händler nichts Neues. Wer schon länger auf Amazon verkauft, kann ein Lied davon singen, wie oft es schon neue Regelungen gab. Ob Versandgebühren, Verbesserung bei der Verwaltung des Lagerbestands oder Umsatzsteuer-Services – jeder Arbeitsbereich war schon mal dran. Auch der Content für die Produktseiten.
Diesmal stehen Produktbeschreibungen auf Amazon im Mittelpunkt. Seit 2019 können Händler nicht mehr eigenständig festlegen, was in den Produktbeschreibungen steht. Sie dürfen natürlich weiterhin ihre Inhalte hochladen, doch Amazon sieht die eingestellten Texte nur als „Vorschlag“. Das führt dazu, dass alles, was wir bis jetzt über die Suchmaschinenoptimierung auf Amazon gelernt haben, wieder vergessen können. Die Gestaltungsfreiheit bei der Texterstellung gibt es nicht mehr – und das betrifft nicht nur den Text der Produktbeschreibung, sondern auch die Überschriften (Produkttitel). Auch das spezifische Platzieren von Keywords ist demnach nicht mehr möglich. Amazon möchte selbst entscheiden, welche Inhalte den Kunden angezeigt werden mit dem Ziel Conversions zu erhöhen und mehr Käufe zu generieren.
Das Schwierige dabei ist auch, dass Händler Überwachungspflichten bei Amazon haben. Das bedeutet, sie sind verpflichtet zu kontrollieren, ob bei ihren Produktbeschreibungen Änderungen vorgenommen wurden. Darüber werden sie nicht informiert. Diese Änderungen sind auf Amazon aufgrund des Anhängers Prinzip fast vorprogrammiert. Dieses Prinzip bedeutet, dass alle Artikel möglichst nur einmal gelistet werden sollen und innerhalb dieses Artikels alle weiteren Online Händler, die dieses Produkt auf Amazon verkaufen als Anbieter angezeigt werden. Das führt dazu, dass bei der Gestaltung von Produktbeschreibungen jeder, der das Produkt verkauft „mitreden“ kann, inklusive Amazon selbst. Ändert ein Händler die Produktbeschreibung, müssen alle Anbieter mithaften, wenn diese Anpassung nicht richtig war.
Mehr zum Thema Überwachungspflichten auf Amazon finden Sie in diesem Artikel.
Von Amazon SEO zum A+ Content
Wie können nun Händler gute Produktbeschreibungen auf Amazon erstellen? Aktuell gibt es auf dem Marketplace die Möglichkeit den sogenannten A+ Content zu erstellen. Unter A+ Content versteht man eine optisch ansprechende und inhaltlich umfassende Produktpräsentation (Produktseite). Durch das Hinzufügen zusätzlicher Bilder und Texte können Händler ihre Produktbeschreibungen ansprechender gestalten, Conversions erhöhen, Retouren rate reduzieren und bessere Rezensionen generieren.
Die Idee dieses Contents ist es Kunden bei ihrer Recherche anzusprechen und ihnen gleich umfassende Informationen zu liefern. Im Gegensatz zu Amazon SEO geht es darum, den Kunden so umfassend zu informieren, dass er keine weiteren Fragen hat. Schließlich ist es bekannt, dass Amazon Nutzer, die eine bestimmte Kaufabsicht haben, Amazon als Suchmaschine nutzen und ausführliche Informationen über das Produkt suchen. Umfassende Produktinformationen stehen deshalb im Mittelpunkt jeder Produktpräsentation im A+ Content.
Im Gegensatz zu der klassischen Produktbeschreibung haben Online Händler dank der A+ Content- Präsentation den USP des Produktes richtig in den Mittelpunkt zu stellen. Mit Bildern, Tetxten und Videos können sie Merkmale und Vorteile ihrer Artikel hervorheben.
Sellers und Vendoren: Wer kann den A+ Content nutzen und wie?
Statt Amazon SEO kommt A+ Content zum Einsatz, und zwar sowohl für Sellers als auch zu Vendours. Zuerst kurz zur Erinnerung: Wer sind eigentlich Sellers und Vendours?
Unter Sellers auf Amazon versteht man Online Händler, die man auch als third-party seller kennzeichnet. Für Kunden sind sie durch den Satz „Verkauf durch XY und Versand durch Amazon“ erkennbar. Die Händler verantworten dabei den gesamten Prozess: Angefangen mit dem Listing und den Preisen über Verkauf und Logistik bis hin zum Kundensupport. Ein Seller kann aber auch das FBA-Modell wählen. Das bedeutet, die Produkte werden in Amazon-Lagern aufbewahrt und der Versand erfolgt ebenfalls über Amazon.
Unter Vendoren auf Amazon versteht man Händler, die ihre Produkte direkt an Amazon verkaufen. Sie werden als first-party sellers beschrieben. Es geht dabei in der Regel um Hersteller. Konsumenten erkennen diese Firmen am Satz „Verkauf und Versand durch Amazon“. Hat Amazon die Produkte der Firma übernommen, so ist der Marketplace allein für den gesamten Prozess verantwortlich (Verkauf, Versand und Support)
Wer hat den besseren Content?
Lange haben nur Vendoren den Zugang zum A+ Content gehabt. Bis 2017 konnten nur Vendoren die Erweiterungen für Produktseiten im vollen Umfang nutzen. Für Sellers gab es die Möglichkeit ihre Inhalte in einer ähnlichen Form als Enhanced Brand Content (EBC) zu veröffentlichen. Damit konnten Sellers aber weit nicht so viele Features nutzen als Vendoren mit A+ Content. Außerdem standen ihnen auch andere Vorlagen zur Verfügung. Doch seit Juli 2019 ist dieser Bereich auch für die Sellers zugänglich. Auch Sellers können damit ihre Produktseiten aufpeppen und diese mit ansprechenden Elementen wie Bilder, Grafiken, etc. anreichern.
Grundsätzlich bedeutet diese Neuerung, dass Seller und Vendors in diesem Sinne ähnlicher werden. Sellers können ihre EBC-Designs nun benennen, so dass ihre Verwaltung einfacher und strukturierter wird. Zudem können sie Spracheinstellungen nutzen. Auch die Verwaltung von Child Produkten wird einfacher. Früher mussten Händler ihre zusätzlichen Inhalte immer einzeln auf die jeweilige Produktseite kopieren. Jetzt kann die Zuweisung von Vorlagen gleich an mehreren Child Produkten erfolgen. Damit spart man sich viel Arbeit.
Dennoch es gibt 2 Unterschiede für Sellers und Vendours: Zulassungskriterien und der Zugang zum Premium A+ Content. Zu Premium A+ Content zählen Videos und interaktiver Content (übrigens zum richtig hohen Preis), die Nutzung ist ausschließlich Vendoren vorenthalten. Was die Zulassungskriterien betrifft: Diese sind für Seller etwas komplizierter. Seller müssen ihre Marke bei Amazon registrieren oder Teilnehmer eines von Amazons verwalteten Verkaufsprogrammes sein, um zum A+ Content zugelassen zu werden. Vendoren sind automatisch dabei.
Für die Gestaltung der Produktseiten mit A+ Content empfehlen Experten, folgende Informationen zu beachten.
A+ Content und Mobile
A+ Content bietet den Händlern eine Möglichkeit, ihre Produktdarstellungen für mobile Nutzer anzupassen. Dabei geht es im Wesentlichen darum, alle kaufrelevanten Informationen auf einer Seite zu platzieren. Wichtig ist es dabei die Balance zwischen informierenden Text, dem Storytelling (mit Bildern) und kreativen Informationen zu finden. Schließlich müssen Nutzer ein Kauferlebnis haben, doch vom Wesentlichen nicht abgelehnt werden. Dafür ist es wichtig den Aufbau von mobilen und Desktop Seiten auf Amazon beachten. Diese sind nämlich unterschiedlich. Kürzere Texte mit ansprechenden Bildern sind für die mobile Ansicht ein Muss. Nutzen Sie das Markenlogo, die einheitliche Produktvorstellung, um das Branding zu betreiben, ohne den Kunden vom Kauf abzulenken.
Immer relevant für Amazon SEO: Halten Sie Ihren Inhalt präzise und kurz
Kein Kunde möchte sich mit dem langen Produkttext beschäftigen, um herauszufinden, ob Ihr Produkt für seine Bedürfnisse geeignet ist. Dafür hat er keine Zeit. Schreiben Sie also einen kurzen und dennoch präzisen Text, der den Kunden schnell über das Produkt informiert und ihn zum Kauf animiert. Ein Tipp: Fügen Sie den A + Content zuerst zu den meistverkauften Produkten. Nutzen Sie diese Funktion, wenn die Chance zu verkaufen höher ist.
Erstellen Sie eine CI für Ihren A+ Content
Damit Sie alle Ihre Produkte immer einheitlich präsentieren können, ist eine CI sinnvoll. Die Vorlage für die Produktseite bekommen Verkäufer immer vom Amazon. Doch für eine farbliche und textliche Einheitlichkeit der Produktvorstellung sorgt der Händler selbst. Ihr Content sollte eine gewisse Verbindlichkeit haben und sowohl zu Ihrer Marke als auch zu Ihrer Website widerspiegeln.
Fehlerfrei schreiben
Die Verwendung einiger Sonderzeichen und Symbole während der Erstellung von A+ Content ist nicht gestattet. Dazu gehören das Urheberrecht, die eingetragene Marke und die eingetragenen Markensymbole. Darüber hinaus können Sie keinen Hyperlink zu einer anderen Website einfügen (Sie können jedoch einen Link zu einer beliebigen ASIN innerhalb des Modultyps einfügen).
Schwerpunkt Ihrer Texte – Nutzen und Information
Um Amazon SEO erfolgreich zu betreiben und die Auffindbarkeit Ihrer Produkte zu verbessern, sollten Sie in Ihren Produktbeschreibungen relevante Informationen zur Verfügung stellen. Zwar wird im Gegensatz zur Produktbeschreibung der A+ Content nicht indexiert (Sprich, Amazon crawlt ihn nicht). Dafür werden die Inhalte von Google indexiert. Und damit können sie gleich bei Google gute Positionierung erreichen. Streuen Sie relevante Keywords ein, um das Ranking zu beeinflussen. Lockern Sie den Text mit Bildern, Zusatzinfos und Skizzen. Damit steigt die Chance, dass der Text dem Nutzer gefällt. Ihr Content muss natürlich unique sein.
Automatische Texterstellung von Amazon Produktbeschreibungen
Eine große Hilfe für Online Händler, die ihre Produkte auf Amazon verkaufen, ist die automatische Textgenerierung. Diese basiert auf der NGL Technologie und bedeutet Generierung von Texten aus Daten. Über da Thema automatische Texterstellung haben wir bereits ausführlich in diesen Artikeln geschrieben.
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Review Automatische Texterstellung: Schreiben Sie Ihre Texte immer noch selbst?
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Automatische Textgenerierung für natürlich wirkende Text aus Daten
Für die automatische Erstellung von Produktbeschreibungen werden Produktdaten als Basis genutzt. Diese müssen gut strukturiert und einheitlich sein, damit der Computer sie lesen und „verstehen“ kann. Generell gilt: Je umfangreicher die Daten sind, desto mehr Informationen könne daraus „gelesen“ werden und desto ansprechender werden die Enddtexte sein.
Als Zweites ist eine Textvorlage für die Erstellung von automatisierten Produktbeschreibungen erforderlich. Wie diese erstellt wird haben wir im Artikel „Vorteile der automatischen Texterstellung für Unternehmen“ beschrieben. In dieser Vorlage legt der Texter fest, wie eine Amazon Produktbeschreibung strukturiert wird, welche Sätze darin enthalten werden, welche Synonymen und Textvarianten für die Produktgruppe verwendet werden, etc. Für eine klassische Amazon Produktbeschreibung können viele Textbereiche automatisch generiert werden. Dazu gehören Elemente wie der Produkttitel, Bullet Points, Beschreibungstext, etc.
Warum ist die automatische Texterstellung sinnvoll?
Das Besondere an der automatischen Erstellung von Produktbeschreibungen für Amazon ist, dass diese immer seo-optimiert sind, ganz im Sinne von Amazon SEO. Dafür muss man im Vorfeld alle relevanten Backend Keywords recherchieren. Da automatische Texte auf Basis eines Textgerüstes (die wie eine Vorlage aufgebaut ist) basieren, baut der Texter recherchierte Begriffe schon in die Vorlage ein, so dass alle relevanten Texte diese Wörter enthalten. Backend Keywords integriert der Texter somit in alle Texte, um eine bestmögliche Platzierung für die Produkte zu gewährleisten.
Texte sind dabei nicht nur unique, sondern Sie können diese können für verschiedene Anforderungen anpassen. Zum Beispiel Sie können den Produkttitel für den Desktop und die mobile Anzeige anpassen, damit jeder Text ansprechend aussieht. Unterschiedliche Darstellung sollten Sie insbesondere beim A+ Content beachten und mit Hilfe der automatischen Texterstellung unkompliziert umsetzen.
Wann sollten Sie Ihre Amazon Produktbeschreibungen automatisch erstellen lassen?
- Besonders wichtig ist der Datenbasis. Wenn Ihre Produktdaten gut gepflegt und strukturiert sind, damit die Maschine diese lesen und auswerten kann, dann lohnt sich die Texterstellung mit einem Textroboter.
- Wenn Sie Produktbeschreibungen zu mehr als 100 Parent-Produkte brauchen oder wenn es Artikel mit 2 oder mehr Varianten gibt
- Bei der Ausweitung Ihres Sortiments ist eine automatische Texterstellung besonders dann sinnvoll, wenn diese regelmäßig stattfindet. Dabei können Sie bereits geschriebene Textvorlagen für alle weiteren Artikel der Produktgruppe verwenden. Damit spart man sich enorm viel Zeit
- Auch für die mehrsprachigen Produktbeschreibungen lohnt es sich diese automatisch zu erstellen. Dabei übersetzt die Software die Texte nicht, sondern generiert sie für jede Sprache neu. So können Kunden in jedem Land Texte lesen können, die stilsicher und korrekt in ihrer Sprache erstellt wurden. Mehr zum Thema können Sie in unserem Artikel über mehrsprachige Projekte nachlesen.
- Immer dann, wenn Ihre Produkte immer wieder auf einen Schlag aktualisiert werden müssen, ohne dass man die Texte neu erstellen muss.
Olga Ziesel ist leidentschaftliche Texterin und Expertin für Pressearbeit & Social Media. Sie bloggt regelmässig auf Text-Center.com und im Blog der Digital-AgenturAwantego.com.