Der Quelltext oder Quellcode ist ein von Menschen geschriebenes Dokument, das Computer nach festgelegten Regeln weiterverarbeiten. Damit diese Verarbeitung möglich ist, muss auch der Quelltext/Quellcode bestimmte Regeln genau einhalten. In den meisten Fällen handelt es sich beim Quellcode um eine Datei, die aus Buchstaben und Zahlen besteht.
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Verschiedene Typen von Quelltexten/Quellcodes
Im Fall eines Programms besteht der Quelltext/Quellcode aus einer Reihe von Befehlen in einer bestimmten Programmiersprache. Der Computer führt diese Befehle aus, kann das aber erst nach der Weiterverarbeitung in eine für den Computer verständliche Form. Den Quellcode einer kompilierten Programmiersprache übersetzt man als ganzes Programm in ausführbare Form. Es kann schließlich nur die kompilierte Version an Kunden zur Ausführung geliefert werden, ein Zugang zum Quelltext/Quellcode ist nicht mehr notwendig. Die Befehle einer interpretierten Programmiersprache übersetzt man einzeln in ausführbarer Form.
Das ist weniger effizient als eine Kompilation und bedeutet auch, dass für die Ausführung des Programms der Quelltext/Quellcode erforderlich ist. Für eine Webseite besteht der Quelltext/Quellcode aus verschiedenen Programmiersprachen im weiteren Sinn. Dazu gehört HTML, das eine Auszeichnungssprache ist und keine Abläufe festlegt, sondern die Struktur einer Webseite. Die Auszeichnungssprache CSS legt das Aussehen fest, während JavaScript eine Programmiersprache im üblichen Sinn ist.
Mit JavaScript Quellcode lässt sich das Verhalten der Webseite festlegen. Der Quelltext/Quellcode einer Webseite lässt sich ganz einfach ansehen. Man braucht nur die entsprechende Webseite in einen Webbrowser zu laden und im Menü einen Punkt wie „Quelltext anzeigen“ oder „View Source“ auszuwählen. Der Quelltext/Quellcode in den verschiedenen Sprachen ist nun sichtbar.
Wie wird der Quelltext verfasst?
Der Quelltext/Quellcode besteht aus Buchstaben und Zahlen und muss bestimmte syntaktische Regeln erfüllen, was auf die Einhaltung einer Grammatik hinausläuft. Als einfaches Beispiel können Klammern gelten, die in praktisch allen Programmiersprachen nur paarweise verwendet werden können. Eine geöffnete Klammer, die nicht wieder geschlossen wird ist also ein Syntaxfehler. Die Verarbeitung dieses Quelltextes kann dann zumindest nicht vollständig erfolgen. Sie wird nur eingeschränkt durchgeführt oder ganz abgebrochen. Im Fall eines zu kompilierenden Programms erfolgt ein Abbruch. Webbrowser hingegen sind so konstruiert, dass sie Syntaxfehler so weit wie möglich verzeihen und zumindest eine vereinfachte Version der Webseite anzeigen. Für die Formulierung und Speicherung von Quelltext ist zumindest ein Texteditor erforderlich.
Programme für die Erstellung von Quelltext
Der Quelltext selbst wird in einen Editor eingegeben und gespeichert. Außer in sehr einfachen Fällen wird die Erstellung von Quelltext in zahlreichen Schritten erfolgen. Eine Version wird gespeichert und ausprobiert. Die Fehler werden behoben, bis der ganze Quelltext zufriedenstellende Ergebnisse liefert. Um diesen Ablauf zu beschleunigen, gibt es IDEs oder integrierte Entwicklungsumgebungen. Dies sind Sammlungen von Werkzeugen für die Entwicklung von Quellcode.
Neben dem Editor stellt eine IDE einen Debugger zur Verfügung. Mit einem solchen Werkzeug kann man den Quellcode in einzelnen Schritten ausführen und die Ergebnisse ansehen. Damit lassen sich Fehler oft besser erkennen, als mit der Weiterverarbeitung und Ausführung des gesamten Quelltexts. Im Fall einer Webseite übernimmt ein Browser die Funktion des Interpreters. Den Quelltext lädt man in den Browser und das Ergebnis ist unmittelbar abrufbar. Lesen Sie hier alles über einen Debugger.
Wie sieht es hinsichtlich der Lizensierung aus?
Dafür gibt es zwei Möglichkeiten. Quelloffene Programme stellen den Quelltext/Quellcode frei zur Verfügung. Damit lässt er sich anpassen und verändern. Interpretierte Programme sind notwendigerweise quelloffen, da man ihre Befehle schrittweise in ausführbare Form übersetzt. Der Vorteil quelloffener Software besteht darin, dass eine Überprüfung auf Sicherheitslücken oder andere Probleme einfach möglich ist. Damit ist eine bessere Softwarequalität grundsätzlich erzielbar.
Zu beachten ist jedoch, dass diese Überprüfung auch tatsächlich stattfinden muss. Damit das geschieht, muss für Fachleute auch ein Anreiz bestehen, sich die Zeit für eine Überprüfung zu nehmen. Proprietäre Programme liefert man in kompilierter Form aus, der Quelltext erscheint dem Nutzer nicht. Für die Ausführung des Programms ist dieser auch nicht erforderlich. Der Quelltext/Quellcode ist entweder geheim oder nur mit Lizenzverträgen zugänglich.
Es ist im Prinzip möglich, die kompilierte Version eines Programms wieder in den Quelltext zurückzuübersetzen. Für größere Programme ist das allerdings mit beträchtlichem Aufwand verbunden. Der Quelltext/Quellcode einer Webseite ist grundsätzlich quelloffen, da man ihn zur Ausführung vom Webserver an den Webbrowser eines Nutzers übermitteln muss.
Quelltext und SEO – weshalb ist beides füreinander wichtig?
Dieser Aspekt betrifft ausschließlich den Quelltext oder Quellcode einer Webseite. Damit sich eine Webseite von Nutzern auch finden lässt, muss sie von Suchmaschinen berücksichtigt werden. Es ist klar, dass jeder Besitzer einer Webseite eine möglichst hohe Platzierung seiner Seite in den Suchergebnissen anstrebt. Dafür sollte Berücksichtigung erhalten, dass die Qualität des Quellcodes ein Kriterium ist, das Suchmaschinen für dieses Ranking verwenden.
Ist der Quelltext/Quellcode einer Webseite syntaktisch korrekt und lädt die Seite schnell, verbessert sich ihr Ranking in den Ergebnissen einer Suchmaschine. Der Text kann auch Anweisungen an den Crawler der Suchmaschine enthalten. Texte in Tags für Bilder dienen den Suchmaschinen ebenfalls als Kriterium für die Qualität einer Webseite.
Entwickler von Webseiten sollten einen wesentlichen Punkt beachten: Webbrowser sind gegenüber schlechtem Quelltext/Quellcode einer Webseite tolerant, da sie zumindest eine reduzierte Version der Seite anzeigen wollen. Im Gegensatz dazu sind Suchmaschinen so programmiert, dass sie Webseiten mit schlechtem Quelltext/Quellcode auch konsequent schlechter einstufen. Es empfiehlt sich also, die Syntax der für Webseiten verwendeten Sprachen genau einzuhalten und sicherzustellen, dass eine Webseite möglichst schnell lädt. Nur eine passable Anzeige der Seite im Browser ist dafür nicht ausreichend.
Claudia Rothenhorst ist Medien- und Reise-Redakteurin bei der Web-Redaktion. In ihrer Freizeit reist sie gerne und schreibt darüber unter anderem auf Reisemagazin.biz.
Weitere Artikel von Ihr erscheinen u.a. im Blog der Webagentur Awantego.