Durch ihren Bekanntheitsgrad in den sozialen Medien haben sie sich als Werbemedium die Position eines Multiplikators erarbeitet. Aufgrund der ihnen von ihren Lesern und Followern zugesprochenen Expertise gelten sie als glaubwürdige Experten.
Inhalt
Wie lassen sie sich identifizieren?
Key Influencer erzeugen ihre eigenen Nachrichten über die verschiedensten Plattformen. Egal ob auf einem eigenen Blog, mit einem Youtube Account oder auf Instagram, sie haben eine hohe Reichweite und gelten als Vorbilder. Dabei sprechen sie je nach thematischem Schwerpunkt auch gezielt Nischen an.
Im Gegensatz dazu produzieren „Social Influencer“ keine eigenen Nachrichten. Sie üben ihren Einfluss aus, indem sie Marken oder Produkte kommentieren und bewerten. Damit können sie den Erfolg der Produkte positiv aber auch negativ beeinflussen. Die dritte Gruppe der Influencer, die „Peer Influencer„, treten im Zusammenhang zu einem Unternehmen auf. Obwohl diese Verbindung bekannt ist, gelten sie bei der Zielgruppe als vertrauenswürdig und können so eine Kaufentscheidung beeinflussen.
Ein Leben zwischen Illusion und Realität
Ein aufregendes Leben vor den Augen der Follower, Traumreisen, Partys und tolle Klamotten, so stellt sich das Leben vieler Influencer für ihre Fans da. Doch nichts ist, wie es scheint. Statt seinen Traum zu leben und das zu präsentieren, ist alles durchgeplant und inszeniert. Dabei ist der Influencer einem hohen Druck ausgesetzt. Er lebt von seinem Bekanntheitsgrad und der muss kontinuierlich gepflegt werden. Regelmäßig muss neuer Kontent erzeugt und veröffentlicht werden.
Und eines ist ihm dabei zu jeder Zeit bewusst: Er ist austauschbar. Lediglich die Zahl der Likes und Follower macht ihn für Werbepartner interessant und nur durch dieses Interesse kann ein er Geld verdienen.
Ein weitere nicht zu unterschätzender Stressfaktor ist ein Leben mit kontinuierlichem Feedback. Während die Follower häufig das Leben der Influencer positiv bewerten und kommentieren, nutzen andere die Anonymität des Internets, um zu kritisieren. Dabei wird nicht selten die Grenze zwischen konstruktiver Kritik und Beleidigung überschritten und kann sich bis zu einem Shitstorm mit persönlichen Angriffen steigern.
Das Risiko der Schleichwerbung
In Deutschland muss Werbung als solche erkenntlich gemacht werden. Das bedeutet auch für einen Influencer, dass er das Platzieren oder Bewerten von Produkten auf seinen Kanälen deutlich machen müssen. Dadurch besteht das Risiko, dass er an Glaubwürdigkeit verliert. Jemand, für den in der einen Woche das eine Produkt das beste auf dem Markt ist und in der nächsten Woche ein anderes Produkt ähnlich darstellt, kann schnell die Grundlage seines Erfolges – seine Follower – vergraulen.
Das liebe Geld: Verdienstmöglichkeiten
Ein Influencer hat je nach Reichweite die Möglichkeit, Verträge auszuhandeln und entsprechende Verdienste zu erwirtschaften. Dabei erhalten nur die bekanntesten unter ihnen Kooperationsverträge mit entsprechenden Einnahmen aushandeln. Wobei die Zahl der benötigten Follower relativ ist. Während jemand im Beauty- oder Modebereich schon über 100.000 Follower haben muss, genügen in Nischen geringere Zahlen.
Influencer, deren Bekanntheitsgrad geringer ist, wird unter anderem Ware gegen Werbung angeboten. Dabei kann er eine Provision pro verkauftes Produkt erwirtschaften.
Steuerliche Rechtslage?
Natürlich muss ein Influencer – wie jeder andere auch – Steuern zahlen. Dabei gelten die gleichen Regeln wie für alle anderen auch. Wer mit seinen Einnahmen über dem Grundbetrag von 9.168 Euro kommt, muss zahlen. Und auch Gratisprodukte sind nicht von der Steuer ausgeschlossen. Sie müssen als Sacheinnahmen versteuert werden, wobei der Verkaufspreis die entsprechende Einnahme ist.
Doch nicht nur die Einkommenssteuer muss von Influencern beachtet werden, auch die Umsatz- und Gewerbesteuer sind relevant. Doch auch wenn Einkommen prinzipiell umsatzsteuerpflichtig sind, gilt bei einem Einkommen von bis zu 17.500 Euro die Kleinunternehmerregelung und der Influencer kommt um eine monatliche Umsatzsteuervoranmeldungen herum.
Bei der Gewerbesteuer liegt der jährliche Freibetrag bei 24.500 Euro. Doch im Gegensatz zu den anderen Steuern werden hier nicht die Einnahmen, sondern der Gewinn betrachtet. Also erst ab einem Gewinn von jährlich 24.500 Euro muss Gewerbesteuer gezahlt werden. Lesen Sie hier alles zur Gewerbesteuer.
Maja Wyh, ein Leben zwischen Kunst, Mode und Öffentlichkeit
Zu den bekanntesten Influencern Deutschlands gehört Maja Wyh. Als @majawhy hat sie allein auf Instagram über 330.000 Follower. Zusätzlich ist sie noch auf Twitter und Facebook aktiv und hat einen eigenen Blog. Im Gegensatz zu anderen, die sich der Mode Thematik verschrieben haben, vertritt Maja Wyh zusätzlich einen künstlerischen Anspruch, dem sie auf ihrem Blog eine eigene Kategorie gewidmet hat. Auch auf ihrem Instagram-Account verdeutlichen viele ihrer Posts diesen Aspekt ihrer Arbeit. In einem Interview beschrieb sie die Kunst und die Innenarchitektur als Inspiration für ihre Mode.
Ihre Arbeit als Influencerin unterscheidet sich für sie kaum noch von einem normalen Arbeitsalltag, der Blog sei zu einem Fulltime-Job geworden. Die Grundlage ihres Erfolgs sieht sie in der Authentizität ihrer Arbeit und in ihrer Leidenschaft.
Janina ist Redakteurin der Web-Redaktion und außerdem für die Webagentur awantego.com tätig.