Alle lieben Instagram! Inzwischen sind da nicht nur It-Girls und Hipster dabei, die #foodporn– und #HotDogLegs – Bilder veröffentlichen, sondern ganz seriöse Unternehmen, deren Produkte auf den ersten Blick nichts mit Lifestyle zu tun haben. In der Tat: Die Rolle von Instagram für Unternehmen ist in der letzten Zeit gestiegen und viele Experten sind sich einig – Instagram ist momentan die beste Alternative zu Facebook. Für B2C Branchen keine Frage: Wer nicht auf Instagram ist, verpasst Chancen, denn Instagram gilt als eine der ersten Inspirationsquellen für Konsumenten. Doch ist es auch so für die B2B Unternehmen?
Die Social Media Strategie darf nicht mit der Auswahl der Kanäle beginnen, sondern mit der Auswahl der Ziele und Zielgruppen. Doch wenn man nur testweise einen Instagram-Account anlegt, stellt man sehr schnell fest, dass die Interaktionen auf Instagram um einiges höher als auf Facebook sind. Ein einfaches Bild und ein paar gute Hashtags und schon hat mal Duzende von Likes. Auf Facebook wäre das undenkbar. Allein aus diesem Grund entscheiden sich viele Unternehmen schnell für Instagram, ohne dass sie sich vorher eine Strategie überlegen.
Also lohnt sich Instagram für seriöses B2B Business doch nicht? Lesen Sie über die Pros und Contras in diesem Blogbeitrag!
PROs: Instagram für B2B Unternehmen – was spricht dafür
- Während die Reichweiten auf Facebook und Google plus eher sinken, geht es für Instagram hingegen bergauf. D.h. immer mehr Menschen werden auf Instagram aktiv.
- Bilder wirken intensiver als andere Content-Formen. Deshalb können Unternehmen Ihre Unternehmenswerte und Kultur visuell darstellen und authentisch an ihre Zielgruppe bringen.
- Instagram bietet den Unternehmen eine einmalige Möglichkeit an, sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Im Gegensatz zu Business Social Media Plattformen sind hier Bilder aus dem Unternehmensalltag angemessen. Sie wirken authentischer als klassische Pressebilder und wecken mehr Emotionen.
- Im Unterschied zu Facebook sehen alle Nutzer, die die Unternehmensseite auf Instagram geliked haben, alle Bilder, die gepostet wurden. Es gibt (noch) keinen Algorithmus, der darüber entscheidet, welche Bilder wem gezeigt werden.
- Dank sponsored Posts können Unternehmen ihre Zielgruppen genau ansprechen.
- Dank Instagram können Unternehmen ihre visuellen Vorteile an die Kunden bringen. Ein tolles Beispiel für eine erfolgreiche Umsetzung zeigen die Marken Maersk Line (Containerschiff-Reederei) oder Generalelectric (ein der größten Mischkonzerne der Welt). Die beiden Unternehmen legen viel Wert auf hochqualitative Fotos und gewähren einen Blick hinter die Kulissen, auch dort, wo man als Außenstehender selten den Zutritt bekommt.
CONTRAs: Instagram für B2B Unternehmen – was spricht dagegen
- Auch wenn die Anzahl der Instagram-Nutzer stetig wächst, hat Facebook immer noch mehr Mitglieder.
- Je besser die Qualität der Bilder ist, desto besser ist die Resonanz. Auch wenn Instagram ursprünglich zum Teilen von Smartphone-Bildern entwickelt wurde, sollten Unternehmen darauf achten, dass Ihre Bilder nicht so aussehen, als wären sie mit dem Handy geknipst worden. Schöne Geschichten in hoher Qualität können sie stattdessen erreichen, wenn sie auf die Zusammenarbeit mit Bloggern und Fotografen setzen.
- Nicht jedes Produkt ist gut visualisierbar. Kann oder will das Unternehmen seine Räumlichkeiten oder Entstehungsprozesse nicht zeigen, muss es auf andere Themen zugreifen, wie die Menschen hinter den Kulissen, Events, Stimmungsbilder, die mit dem Produkt verbunden sind, usw.
- Die Inhalte von Facebook für Instagram zu übernehmen macht wenig Sinn. Zum einen muss man die auf Instagram zugeschnittenen Inhalte produzieren und zum anderen haben die Kunden wenig Mehrwert, wenn sie auf allen Unternehmenskanälen die gleichen Infos sehen.
Wie man sehen kann, gibt es genug Gründe sowohl für als auch gegen einen Instagram-Account. Während viele B2B Unternehmen noch skeptisch sind und als Social Media Plattform ausschließlich Business-Netzwerke wählen, entwickeln die anderen spannende Bild-Storys, die die Herzen der Instagrammer erobern und schnell große Communities ausbauen. Bevor man sich dafür oder dagegen entscheidet, sollte man folgende Fragen beantworten:
- Welche Ziele können wir mit Instagram erreichen?
- Ist unsere Zielgruppe wirklich auf Instagram aktiv?
- Wie können wir unsere Themen in eine Bildsprache übersetzen?
- Welche unsere Themen sind dafür überhaupt geeignet?
- Wie können wir Emotionen bei unserer Zielgruppe wecken?
- Wer kann sich in unserem Unternehmen um die Umsetzung kümmern?
Olga Ziesel ist leidentschaftliche Texterin und Expertin für Pressearbeit & Social Media. Sie bloggt regelmässig auf Text-Center.com und im Blog der Digital-AgenturAwantego.com.