Es ist kein Geheimnis – Facebook hat YouTube den Kampf angesagt. Unternehmen, die viele Videos posten, werden von Facebook nicht nur mit besseren Reichweiten, sondern auch mit besserer Sichtbarkeit in der Newsfeed ihrer Fans honoriert.
Bereits seit letztem Jahr hat Facebook das Newsfeed so angepasst, dass Nutzer, die ohnehin gerne Videos auf Facebook anschauen, immer mehr Videos angezeigt bekommen. Das hat dazu geführt, dass schon Anfang 2015 3,6 Mal mehr Videos veröffentlicht wurden, als im Jahr davor. Dabei erfolgten 65 % aller Views auf mobilen Geräten.
Ab sofort können Unternehmen noch besser einschätzen, welche Videos bei ihrer Community gut ankommen und welche nicht. Dafür hat Facebook die Insights erweitert und die Video-Statistiken eingebaut. Dort werden Videoaufrufe mit mehr als 30 Sekunden Laufzeit, Videoaufrufe mit mehr als 30 Sekunden Ladezeit und Top-Videos ausgewertet. Auch detaillierte Informationen wie eine Aufschlüsselung nach Reichweite, Auto Play, wiederholten Abrufen und Nutzeraufmerksamkeit werden dort aufgelistet.
Facebook geht noch einen Schritt weiter und will jetzt auch Produzenten an Werbeeinnahmen beteiligen. Wie genau die Bezahlung erfolgen wird, wenn Videos auf Facebook werbefrei sind, ist noch nicht geklärt. Aber eins steht fest – in den kommenden Wochen bekommen Facebook-Nutzer „suggested Videos“ zu sehen. D.h. Nutzer bekommen Videos mit ähnlichem Inhalt angezeigt, für den sie sich in der Vergangenheit bereits interessiert haben. Aus ähnlicher oder derselben Quelle. Bis das Produkt in Deutschland richtig durchstartet, dauert es aber noch ein bisschen. Deshalb sollen wir uns gründlich vorbereiten und schon mal Videos drehen, die alle umhauen werden.
- Regel Nr. 1 lautet: Facebook Videos müssen auf Facebook veröffentlicht werden und nicht auf anderen Plattformen. Zum einem werden nur direkt auf Facebook hochgeladene Videos in voller Breite angezeigt. Zum anderen – nur wenn Unternehmen Ihre Videos direkt auf Facebook hochladen, können sie auch von der großen Reichweite profitieren.
- Die Länge zählt! Ob Facebook, YouTube oder andere Medien, Videos sollten immer nicht zu lang sein. Gerade für mobile Nutzer, und das sind übrigens momentan 80% aller Facebook Besucher, ist es sinnvoll, kürzere Videos zu drehen. Sie werden eher in voller Länge angeschaut, was gut für das Ranking des Videos ist.
- Zum richtigen Zeitpunkt veröffentlichen: Man schaut sich kaum Videos an, wenn man unterwegs in der S-Bahn, geschweige denn im Auto ist. Deshalb sollte man Videos lieber nicht am Ende vom Arbeitstag, sondern am Wochenende veröffentlichen, wenn Fans Zeit und schnelles WLAN haben.
- Man muss einen Plan haben. Ein durchdachter Ablauf gehört zu einem Video ebenso dazu, wie hohe Bild-und Ton-Qualität. Dabei muss man beachten, dass Videos automatisch ohne Ton abgespielt werden. Deshalb müssen auch entsprechend die Texte erklärend und fesselnd sein, um die Nutzer zum Anschauen zu animieren.
Wenn das Video so ansprechend ist, dass der Nutzer es mit dem Ton oder im Vollbildmodus anschaut, dann ist es ein weiterer Pluspunkt. Das steigert nämlich „den Wert“ des Videos und es bekommt eine bessere Wertung von Facebook. Erklärende Untertitel oder Überschriften, die es richtig spannend machen, sind vor allem für fremdsprachige Videos sinnvoll. - Bild und Sound müssen einwandfrei sein! Auch wenn moderne Handys über tolle Kameras verfügen, muss man trotzdem bei den Aufnahmen zwingend auf die Qualität achten. Am besten einen Stativ benutzen und zusätzlich ein Mikro verwenden.
Übrigens, Unterschiede zwischen Videos auf Facebook, Youtube und Co. hat der Blogger Martin Beck in seiner schönen Infografik zusammengefasst. Für eine größere Ansicht klicken Sie auf das Bild.
Olga Ziesel ist leidentschaftliche Texterin und Expertin für Pressearbeit & Social Media. Sie bloggt regelmässig auf Text-Center.com und im Blog der Digital-AgenturAwantego.com.