Wenn Sie mit Verwandten, Freunden oder Kollegen online in Kontakt treten und bleiben wollen, tun Sie das meist über Facebook. Trotz regelmäßiger Skandale bezüglich Datenschutz und Privatsphäre konnte sich das im Jahr 2004 von Mark Zuckerberg gegründete Unternehmen seine Position als Platzhirsch bewahren. Dennoch stellt das soziale Netzwerk nicht für jeden Nutzer die richtige Wahl dar. Insbesondere Facebooks Funktionen, beispielsweise der spezielle Newsfeed-Algorithmus, stehen immer wieder im Zentrum der Kritik. Für ein schlechtes Image sorgt auch der sogenannte „Hatespeech„, von dem Facebook unter den sozialen Netzwerken eindeutig am häufigsten betroffen ist. Viele sind auf der Suche nach geeigneten Facebook-Alternativen.
Falls auch Sie zu den Personen gehören, die sich an Facebooks Funktionen, Datenschutzrichtlinien oder dem herrschenden Umgangston stören, bietet Ihnen das World Wide Web mittlerweile unzählige Alternativen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie sich vorrangig mit Kollegen vernetzen, Ihre Karriere fördern oder einfach mit Ihren Freunden in Kontakt treten möchten. Jede Plattform bringt ihre ganz eigenen Funktionen und Vorzüge mit sich. Das Ausprobieren unterschiedlicher Netzwerke kann sich somit durchaus als lohnenswert erweisen.
Doch Achtung – Bedenken Sie immer, dass keine der genannten Facebook-Alternativen tatsächlich ein zweites Facebook darstellt. Vielmehr bringt jedes Netzwerk seine individuellen Einstellungsmöglichkeiten und Funktionsweisen mit sich. Diese unterscheiden sich mitunter erheblich von denen der unangefochtenen Nummer 1. Auch die Nutzerbasis fällt in der Regel wesentlich kleiner aus, insbesondere dann, wenn es sich um eine noch recht junge Plattform handelt. Möchten Sie von Facebook auf ein anderes soziales Netzwerk wechseln, empfehlen wir Ihnen, sich zu Beginn an möglichst großen, bereits etablierten Plattformen zu orientieren. Um Ihnen die anstehende Entscheidungsfindung zu erleichtern, möchten wir Ihnen im Folgenden einige der spannendsten Facebook-Alternativen ausführlich vorstellen.
Inhalt
1. Nischen-Netzwerk mit großer Community: Google+
Der Marktführer unter den Internet-Suchmaschinen hat unzählige Projekte am Laufen, zu denen auch das soziale Netzwerk Google+ gehört. Google+ wurde bereits 2011 als direkte Konkurrenz zu Facebook gegründet und verfügt mittlerweile über etwa 500 Millionen aktive Nutzer. Facebook besitzt 1,5 Milliarden aktive Nutzer, weshalb Google+ im direkten Vergleich nur kläglich abschneidet. Hinsichtlich seiner passiven Nutzer kann Google+ aber durchaus mit seinem einstigen Konkurrenten mithalten. Etwa 2,5 Milliarden Menschen besitzen einen Google+ Account, was allerdings einzig und allein an Googles einstigen „Account-Zwang“ liegt.
Bis vor kurzem gab es solch eine Account Pflicht, um YouTube-Kommentare verfassen oder diverse Google-Dienste nutzen zu können. Im Sommer 2015 schaffte Google diesen Zwang ab und gab damit gleichzeitig die Hoffnung auf, Google+ zu einer Schnittstelle zu machen, die alle persönlichen Dienste miteinander verbindet. Als ernst zu nehmender Facebook-Konkurrent gilt Google+ schon lange nicht mehr. Nichts desto trotz unterlag das Netzwerk zahlreichen Entwicklungsschritten, aus denen einige nützliche, einzigartige Funktionen entwuchsen.
Besonders punkten kann Google+ mit den sogenannten „Hangouts„, aber auch mit den im November 2015 eingeführten „Sammlungen“. Bei einem „Hangout“ handelt es sich um ein kostenfreies Video-Gespräch, das mit bis zu 10 Kontakten abgehalten werden kann. Mittels „Hangouts-on-Air“ können die Aufzeichnungen wahlweise via YouTube live ins Netz gespielt werden. Mit „Sammlungen“ sind dagegen thematisch sortierte Nutzer-Posts gemeint, die nach dem Login direkt im Newsfeed angezeigt werden. Desweiteren bietet Ihnen Google+ die Möglichkeit, bestehende Kontakte in eigens konfigurierte Kreise einzuteilen. Somit bleibt es Ihnen überlassen, wer genau Ihre Posts sehen kann und wer nicht.
Fazit zu Google+
Für den Login benötigen sie ausschließlich einen Google+ Account, den Sie in wenigen Minuten kostenfrei anlegen können. Aktuell konzentriert sich das Netzwerk in erster Linie auf die Förderung thematisch orientierter Nutzergruppen, denn die Plattform beherbergt unzählige aktive, themenspezifische Communities. Insofern Sie sich für ein bestimmtes Thema interessieren und sich mit anderen Menschen aktiv darüber austauschen möchten, dürfte Google+ eine tolle Alternative darstellen.
2. Business-Netzwerke für Unternehmen und Karrieristen: LinkedIn und XING
Bei LinkedIn und XING handelt es sich um zwei beliebte Portale, die in erster Linie dem Ausbau und der Aufrechterhaltung beruflicher Kontakte dienen. Grundsätzlich stehen beide Netzwerke in Konkurrenz zueinander, an der Spitze steht derzeit LinkedIn mit etwa 400 Millionen Mitgliedern aus über 200 Ländern. Doch auch XING kann sich durchaus sehen lassen. Das auf deutschsprachige Länder spezialisierte Karrierenetzwerk kann mittlerweile rund 10 Millionen aktive Nutzer verzeichnen.
Das US-amerikanische Portal LinkedIn zählt zu den 20 Webseiten, die weltweit am häufigsten aufgerufen werden. Es dient vor allem dazu, berufliche Kontakte zu pflegen und neue, karrierefördernde Kontakte zu knüpfen. Ihren Lebenslauf können Sie sowohl auf Deutsch, als auch auf Englisch präsentieren. Desweiteren besteht die Möglichkeit, sich in speziellen Fachgruppen zu berufsspezifischen Themen auszutauschen. Ein weiterer Vorteil: Auf Wunsch können Sie Ihre persönlichen Fachkompetenzen von anderen Mitgliedern bestätigen lassen oder sie um eine eigens verfasste Empfehlung bitten.
Da sich auf der Plattform zahlreiche internationale Kontakte tummeln, ist die Beherrschung der englischen Sprache durchaus von Vorteil. Dies ist jedoch kein Muss, denn die Benutzeroberfläche lässt sich auch sprachlich flexibel anpassen. Neben zahlreichen Funktionen zur Kontaktaufnahme bietet das Portal einen umfangreichen Stellenmarkt. Auch Unternehmen und Agenturen können sich auf seriöse Weise vorstellen, indem sie sich ein eigenes Profil anlegen. Um ein weiteres nützliches Feature handelt es sich bei der erst kürzlich in Deutschland gestarteten Autorenplattform „LinkedIn Pulse„, auf der sich Nutzer als Blogger betätigen können.
Das deutsche Pendant zu LinkedIn ist XING. Das Portal ähnelt LinkedIn, insbesondere was den Funktionsumfang und die Struktur betrifft. Auch hier vernetzen sich Berufstätige aller Branchen, vorrangig aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Auf XING können Sie unter anderem den Newsfeeds ausgewählter Medien folgen und sich in über 80.000 Fachgruppen austauschen. Desweiteren bietet XING die Möglichkeit, auf dem Stellenmarkt nach Jobs zu suchen oder neue Mitarbeiter oder Kooperationspartner zu finden. Ebenso kann man sich fachlichen Rat einholen oder neue Geschäftsideen entwickeln.
XING besitzt zudem einen äußerst sozialen Faktor, durch den es sich von anderen Social Media Plattformen deutlich abhebt. So dient das Netzwerk in erster Linie als Informationsbasis, der geschäftliche Austausch geschieht dagegen eher live. Persönliche Treffen werden nicht selten im Rahmen von XING Events realisiert. Der Kontakt ist also nicht nur auf den virtuellen Austausch beschränkt. Desweiteren herrscht auf XING ein wesentlich formellerer, teils auch sparsamerer Umgang mit Interaktionen. Viele Gruppen punkten tatsächlich mit interessanten Inhalten, die fachlich von hohem Niveau sind.
Fazit zu Karriere-Netzwerken
Möchten Sie soziale Netzwerke vor allem zum Aufbau beruflicher Kontakte nutzen, sind LinkedIn und XING absolut zu empfehlen. Für welche Plattform Sie sich letztendlich entscheiden, sollte von Ihrem individuellen Vorhaben abhängen. Konzentrieren Sie sich mit Ihrem Business vorrangig auf den internationalen Bereich, liegen Sie mit LinkedIn genau richtig. Genügt es Ihnen dagegen, Ihre Business-Kontakte auf Deutschland, Österreich und die Schweiz zu begrenzen, empfiehlt sich XING. Gut zu wissen – Beide Portale lassen sich kostenfrei nutzen, lediglich für eine Premium-Mitgliedschaft muss wahlweise monatlich oder jährlich ein bestimmter Betrag gezahlt werden.
3. Aufstrebender Newcomer mit Potential: Ello
Sozial, minimalistisch und benutzerfreundlich: Der Netzwerk-Newcomer Ello trifft den Zahn der Zeit, indem er sich von der sozialen Kommerzialisierung abwendet. Das Netzwerk punktet in erster Linie mit seinem modernen, übersichtlichen Design, kostenlosen Accounts und interessanten Funktionen. Mit seinem neuartigen, einzigartigen Konzept stellt das Portal bereits jetzt eine ernst zu nehmende Facebook-Alternative dar.
Getreu dem Motto „Du bist kein Produkt!“ lehnt Ello Werbefinanzierung und kostenpflichtige Accounts konsequent ab. Das soziale Netzwerk ging erstmals 2014 an den Start und stellte damals den absoluten Gegenentwurf zum werbebetonten Facebook dar. Doch auch sonst unterscheidet sich Ello merkbar vom großen blauen Riesen, beispielsweise durch sein minimalistisches Design, individuell anpassbare Newsfeeds und Opt-Out-Optionen für Datenschutz-Fans. Im Laufe der Zeit ist Ello wieder aus dem Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit verschwunden. Bis heute gilt das Netzwerk als gelungene Social-Media-Alternative für Kreative, die von den großen Mainstream-Netzwerken eher Abstand halten möchten.
Fazit zum Newcomer
Insofern Sie ein minimalistisches Design, eine einfach zu bedienende Benutzeroberfläche sowie spannende, neuartige Funktionen und Konzepte schätzen, dürfte Ello für Sie eine tolle Alternative zu den großen Mainstream-Netzwerken darstellen. Auch Kreative profitieren von dem Portal, da sich dort mittlerweile unzählige Künstler und Individualisten tummeln.
4. Facebook-Alternativen mit visuellem Fokus: Instagram und Pinterest
Sie suchen nach einem sozialen Netzwerk, in dem Sie sich kreativ austoben und neue Inspiration finden können? Dann dürften Instagram und Co. für Sie zu den top Facebook-Alternativen gehören. Besonders bei jungen Nutzern erfreuen sich visuell geprägte Netzwerke wie Instagram oder Pinterest einer zunehmenden Beliebtheit. Zwar können sich Nutzer auch hier via Kommentar-Funktion austauschen, allerdings liegt der Fokus in erster Linie auf der Qualität der geposteten Bilder.
Im eigentlichen Sinne kann Instagram nicht zu den Facebook-Alternativen gezählt werden, denn die Foto-Community gehört seit 2012 zum großen Zuckerberg-Konzern. Dennoch unterscheidet sich Instagram in vielen Punkten erheblich vom blauen Riesen, denn der Fokus liegt einzig und allein auf den geposteten Bildern. Nutzern wird die Möglichkeit eröffnet, ihre Fotos direkt mittels Filtern und diversen Tools zu bearbeiten. Die daraus resultierenden Bilder werden im Stream gepostet und können von anderen Nutzern geliked, gespeichert und kommentiert werden.
Sein einstiges Image als „Bilder-Friedhof“ konnte Instagram längst ablegen. Bereits 2015 zählte die Plattform über 400 Millionen registrierte Mitglieder, davon etwa 9 Millionen in Deutschland. Für viele Nutzer stellt Instagram mittlerweile eine tolle Möglichkeit dar, um ihren Alltag in Bildern zu dokumentieren. Doch auch Unternehmen profitieren von Instagram, indem sie sich beispielsweise ein eigenes Firmenprofil erstellen und via Like und Kommentar mit potentiellen Kunden in Kontakt treten. Desweiteren stellt das Netzwerk einen schier unendlichen Pool an Inspiration dar, unter anderem für Rezepte, Styling, Reisen und Kunst.
Zwar gibt es Pinterest bereits seit 2010, richtig erfolgreich wurde die Plattform in Deutschland allerdings erst 2012. Das Prinzip, das hinter Pinterest steht, ist gänzlich einfach: Registrierte Nutzer sammeln Bilder und GIFs (sogenannte „Pins“) an eigens erstellten Pinnwänden („Boards“). Der Name des Netzwerks setzt sich aus den englischen Begriffen „pin“ und „interests“ zusammen. Pinterest kann somit als digitale Pinnwand verstanden werden, die dem Nutzer als Inspirationsquelle dient. Von großer Bedeutung ist auch die Funktion, anderen Nutzern, Themen oder Pinnwänden folgen zu können.
Melden Sie sich kostenfrei bei Pinterest an, haben Sie sowohl die Möglichkeit, die individuellen Kategorien zu durchsuchen, als auch URLs zu pinnen. Erstellen Sie eigene Pins, können andere Nutzer diese kommentieren, liken oder teilen („repinnen„). Insbesondere in den Bereichen Kochen, Backen, DIY und sonstigen handwerklich künstlerischen Hobbys hat sich Pinterest als äußerst beliebte Plattform etablieren können. Ein Großteil der Nutzer ist weiblich und nutzt das Netzwerk als kreative Inspirationsquelle.
Fazit zu visuell basierten Netzwerken
Pinterest fungiert als hervorragende Alternative zu Instagram, insofern Sie vorrangig nach kreativen DIY-Ideen suchen. Ob Rezepte, Frisuren, Make-up oder Bastel- und Geschenk-Ideen – Auf Pinterest werden Sie fündig. Interessieren Sie sich dagegen in erster Linie dafür, Bilder zu teilen, anzuschauen und zu kommentieren, empfiehlt sich Instagram. Das Netzwerk bietet Ihnen auch die Möglichkeit, das Leben Ihrer Freunde zu verfolgen. Auch Bands, Musiker, Schauspieler und Künstler sind zahlreich auf Instagram vertreten. Folgen Sie diesen, erhalten Sie oftmals interessante Einblicke in deren künstlerisches und privates Leben.
5. Twitter und Tumblr – Microblogging für Eilige
Microblogging stellt die Kurzform des Bloggens dar. Microblogs sind somit Netzwerke, in denen Nutzer kurze Textnachrichten veröffentlichen können. Als Spitzenreiter können Twitter und Tumblr betrachtet werden, die sich insbesondere seit der Zunahme des mobilen Surfens großer Beliebtheit erfreuen. Der Fokus liegt auf der Veröffentlichung von Kurznachrichten, News und Bildern, dennoch setzen beide Netzwerke auch auf die Interaktion der Nutzer untereinander.
Trotz seines hohen Bekanntheitsgrades gilt Twitter in Deutschland noch immer als Nischen-Netzwerk. Weltweit kann Twitter etwa 320 Millionen aktive Nutzer verzeichnen, allerdings herrscht mittlerweile kaum noch Wachstum. Spekulationen zufolge naht das Ende von Twitter. Nichts desto trotz konnte das Netzwerk in der Medien- und Internetwirtschaft in den letzten Jahren große Bedeutung erlangen. Heute wird Twitter in erster Linie als schnelles Nachrichtenmedium genutzt.
Melden Sie sich bei Twitter an, können Sie kurze Posts („Tweets„) veröffentlichen. Diese Posts können alle Nutzer sehen, die Ihnen folgen. Die Tweets sind dabei auf 140 Zeichen begrenzt, lange Texte sind nicht möglich. Twitter bietet mehrere Möglichkeiten, um Posts zu versenden: Zum einen über Twitter selbst, zum anderen über den Messenger oder via SMS. Besonders bei Prominenten aus dem US-amerikanischen Bereich ist Twitter äußerst beliebt. Sogar der Ex-President Barack Obama nutzte das Netzwerk regelmäßig, um kurze, prägnante News zu teilen.
Tumblr
Bei Tumblr handelt es sich um ein Netzwerk, in dem Sie Ihren eigenen, kostenfreien Microblog betreiben können. Der Name leitet sich vom englischen Begriff „Tumblog“ ab, der ursprünglich für die Bezeichnung eines Microblogs verwendet wurde. Ob Bilder, GIFs oder Videos – Auf Tumblr können Sie alles teilen, was Ihnen gefällt und Ihren Interessen entspricht. Andere Nutzer können Ihnen folgen, Ihre Inhalte liken („herzen„) oder auch auf ihrem Blog teilen. Mittlerweile bietet das Netzwerk auch eine „Instant-Messaging-Funktion„, durch die Sie mit anderen Nutzern direkt in Kontakt treten können. Das Führen eines eigenen Blogs ist jedoch kein Muss. Alternativ können Sie nach erfolgreicher Registrierung auch einfach anderen Microblogs folgen.
Bereits 2015 zählte Tumblr über 260 Millionen Blogs, deren Urheber vergleichsweise relativ jung sind. Ein Großteil der Community besteht aus Bloggern, die unter 35 sind. Auf großes Interesse stößt Tumblr auch bei Firmen und Marken, nicht zuletzt aufgrund der recht jungen Zielgruppe. 2013 wurde das Netzwerk von Yahoo übernommen, allerdings stellte sich schnell heraus, dass es viel zu wenig Einnahmen generiert. Bis heute fristet Tumblr in Deutschland ein eher heimliches Dasein unter den großen Social-Media-Stars. Eigentlich schade, denn es verbindet die Features und Stärken anderer sozialer Netzwerke und stellt sozusagen das Zentrum sozialer Internettrends dar.
Fazit zu Microblogging-Netzwerken
In Deutschland dürfte Twitter etwas bekannter sein als Tumblr. Dennoch steckt der Kurznachrichten- und Microbloggingdienst schon lang in der Krise, denn er gewinnt kaum noch neue Nutzer. Etwas anders schaut es beim Microblogging-Netzwerk Tumblr aus, das ursprünglich tatsächlich als reiner Blogging-Dienst gestartet wurde. Auf Tumblr entstehen viele neue Internettrends, die erst später auch in anderen sozialen Netzwerken verbreitet werden. Wenn Sie Freude daran haben, eigene Fotoalben zu erstellen oder Ihre Interessen zu dokumentieren, kann Tumblr eine gute Alternative für Sie darstellen.
6. Location-Based Networks: Nebenan.de und Anomo
Mit „Location-Based Networks“ sind soziale Netzwerke gemeint, in denen Sie Menschen aus Ihrer Umgebung kennen lernen können. Ortsbasierte Netzwerke werden zunehmend beliebter, dies zeigt sich unter anderem an deren wachsender Anzahl. Als Vorreiter galt lange Zeit Foursquare, allerdings konnte das Netzwerk bis heute keine durchschlagenden Erfolge erzielen. Heute teilt es sich in die Social-App „Swarm“ und den Location-Katalog „Foursquare„. Nichts desto trotz gibt es immer mehr Networks, die dem gleichen Prinzip folgen. Zu den vielversprechendsten Newcomern zählen unter anderen Nebenan.de und Anomo.
Nebenan.de
Nebenan.de ging erstmals im Dezember 2015 an den Start. Die Berliner Zeitung nannte das Netzwerk einmal „Facebook für den Kiez“, was das dahinterstehende Prinzip ziemlich treffend beschreibt. Auf Nebenan.de lernen Sie Menschen kennen, die in Ihrer unmittelbaren Umgebung wohnen. Die Plattform fördert den Austausch unter Nachbarn und bekämpft sozusagen die Anonymität der Großstädte. Auf Wunsch können Sie eigene Beiträge posten, sich auf die Suche nach Blumen-, Baby- und Tiersittern begeben oder anderweitig Nachbarschaftshilfe in Anspruch nehmen. Natürlich können Sie auch Ihre eigene Hilfe anbieten oder gezielt nach Freizeit- und Aktivitätspartnern suchen.
Das gleiche Prinzip verfolgen die ebenfalls deutschen Location-Based Networks Neighborhood, nachbarschaft.net und wirnachbarn.com. Sämtliche Plattformen orientieren sich am Vorbild des US-amerikanischen Netzwerks nextdoor.com. Nextdoor.com äußerste mittlerweile das Vorhaben, auch nach Deutschland expandieren zu wollen. Von Vorteil ist die Möglichkeit, über das Netzwerk auch die Polizei oder bestimmte städtische Institutionen kontaktieren zu können. Bei nebenan.de und wirnachbarn.de ist das bisher noch nicht möglich.
Anomo
Zu einem der interessantesten Location-Based Networks zählt auch Anomo, das die Nutzer zu Beginn ausschließlich mithilfe anonymer Avatare miteinander agieren lässt. Sämtliche persönliche Informationen sind zunächst gesperrt. So können Sie im Laufe der Zeit selbst entscheiden, wem Sie was preisgeben möchten. Anomo gibt es derzeit ausschließlich als App. Diese unterscheidet sich insofern von vergleichbaren Apps, dass Sie nicht nur chatten und Kontakte knüpfen, sondern auch Spiele spielen oder interessante Posts durchsuchen können. Das Knüpfen neuer Kontakte fällt wesentlich leichter, da es viele verschiedene Wege gibt, mit anderen zu interagieren.
Fazit zu Location-Based-Networks
Location-Based-Networks eignen sich hervorragend, um neue Menschen aus Ihrer Umgebung kennen zu lernen. Sowohl Anomo, als auch nebenan.de, wirnachbarn.com und Co., eröffnen Ihnen zahlreiche Möglichkeiten. So können Sie sich auf die Suche nach einem passenden Babysitter machen, Ihre eigne Nachbarschaftshilfe anbieten, diversen Gruppen beitreten oder die Apps fürs Dating nutzen. Alles in allem stellen Location-Based-Networks eine tolle, unkomplizierte Möglichkeit dar, seinen Freundes- und Bekanntenkreis zu erweitern.
7. Dezentrale Facebook-Alternativen – Diaspora, Friendica und Movim
Viele Menschen verzichten auf Facebook, weil sie sich in ihrer Privatsphäre bedroht fühlen. Auch in der Öffentlichkeit musste der Zuckerberg-Konzern immer wieder Kritik einstecken, da sämtliche Daten auf den Servern des US-amerikanischen Unternehmens gespeichert werden. Abhilfe schufen diverse Netzwerk-Entwickler, die die Themen Privatsphäre, Eigenverantwortlichkeit, Dezentralisierung und Freiheit in den Fokus setzten.
Diaspora
Diaspora wurde von den New Yorker Mathematikstudenten Max Salzberg, Ilya Zhitomirskiy, Dan Grippi und Raphael Sofaer entwickelt. Das soziale Netzwerk ging erstmals 2012 an den Start und setzt den Fokus auf Dezentralisierung, Freiheit und Privatsphäre. Melden Sie sich bei Diaspora an, müssen Sie die entsprechende Software downloaden und erhalten Ihren eigenen Server („Pod„), der Ihnen die volle Kontrolle über Ihre Daten ermöglicht. Alternativ können Sie auch einen „Open Pod“ (offenen Server) aus dem Diaspora-Netzwerk wählen. Dabei behilflich ist Ihnen das Tool podupti.me.
Diasporas Aufbau ähnelt Facebook sehr stark. Wer zu Diaspora wechselt, sollte also keine Probleme mit der Bedienung des Interfaces haben. Auf Diaspora können Kontakte einseitig hinzugefügt und auf Wunsch vom Gegenüber bestätigt werden. Sämtliche Kontakte werden, ähnlich wie bei Google+, nach bestimmten Aspekten sortiert. Ähnlich wie bei Instagram kommen sehr oft Hashtags zum Einsatz, mithilfe derer Sie Ihren persönlichen Interessen und bestimmten Unterhaltungen folgen können.
Friendica
Um Friendica zu nutzen, müssen Sie zunächst die zugehörige Software installieren. Wie bei Diaspora können Sie auch hier alternativ einen der offenen Friendica-Server auswählen, um das Netzwerk zu betreten. Als Nutzer haben Sie die Möglichkeit, Status-Updates zu erstellen sowie Bilder und Videos zu teilen. Das Interface gestaltet sich im Vergleich zu Diaspora etwas komplizierter, allerdings können Sie bei Friendica zusätzlich Kalender anlegen oder Notizen speichern.
Desweiteren bietet Friendica deutlich mehr Möglichkeiten, sich mit anderen sozialen Profilen zu vernetzen. Auf Wunsch können Sie Ihr Friendica Profil mit Twitter-, Google+-, Tumblr– und Facebook-Profilen sowie Ihrem WordPress– oder Email-Account verknüpfen. Haben Sie sich erst einmal intensiv mit dem Netzwerk auseinandergesetzt, können Sie es somit durchaus als Schnittstelle für Ihre anderen Social-Media-Profile nutzen.
Movim
Um ein komplett dezentralisiertes Open-Source-Netzwerk handelt es sich bei Movim, in dem sich sämtliche Social-Media-Aktivitäten bündeln lassen. Der Name „Movim“ steht für „My Open Virtual Identity Manager“, auch hier benötigen Nutzer einen eigenen „Pod„. Auf dem „Pod“ liegen sämtliche Informationen und Inhalte, die Sie angegeben und erstellt haben. Im Gegensatz zu Diaspora und Friendica basiert die Plattform allerdings auf dem XMPP-Protokoll, was für den Mainstream etwas zu technisch sein dürfte.
Fazit zu dezentralen Netzwerken
Insofern Sie viel Wert auf Datenschutz, Privatsphäre und Unabhängigkeit legen, dürfte sich ein Blick auf Friendica, Diaspora und Co. durchaus lohnen. Insbesondere Friendica scheint interessant, da es Ihnen eine Verknüpfung Ihrer unterschiedlichen Accounts ermöglicht.
8. Messenger – Snapchat und Peach
Messenger wie What´s App oder Snapchat werden von Jahr zu Jahr beliebter. Ein Großteil der zugehörigen Apps legt mittlerweile großen Wert auf Datenschutz, da insbesondere What´s App in der Vergangenheit immer wieder in der öffentlichen Kritik stand. Zu den aufstrebenden Messenger-Apps zählen derzeit besonders Snapchat und Peach.
Snapchat
Snapchats Nutzerzahlen schienen in den vergangenen Jahren zu explodieren. Mittlerweile kann die App als die am schnellsten wachsende Social-Media-App weltweit bezeichnet werden. Im Gegensatz zu anderen Social-Media-Plattformen gibt es bei Snapchat keinerlei klassische Profile, sondern nur sogenannte „Snaps„, die nach 24 Stunden automatisch gelöscht werden. Typisch ist die kreative Kombination aus Bildern, Videos, Emojis und Texten, durch die Nutzer Szenen aus ihrem Alltag dokumentieren. Ein Großteil der Nutzer verwendet Snapchat ausschließlich, um mit Freunden oder der Familie zu kommunizieren. Aufgrund seines wachsenden Bekanntheitsgrades wird die App aber auch bei Unternehmen und Marken immer beliebter.
Peach
Peach wurde von dem Vine-Gründer Dom Hofmann entwickelt und ging Anfang 2016 an den Start. Anfangs sorgte die Messenger-App für viel Aufsehen, da sie vor allem mit ihren kreativen Features, dem guten Design und einem tollen Onboarding überzeugte. Mit der Zeit flaute das öffentliche Interesse an Peach wieder ab. Ein Blick auf die App lohnt sich dennoch für Sie, wenn Sie auch an Snapchat Gefallen gefunden haben und sich nach ein paar zusätzlichen, interessanten Zusatzfunktionen sehnen.
Themenspezifische Nischen-Netzwerke
Insofern Sie spezielle Interessen und Hobbies verfolgen, lohnt sich eine Registrierung in einem themenspezifischen Nischen-Netzwerk. Dabei handelt es sich um Plattformen, die sich einzig und allein auf ein bestimmtes Themengebiet konzentrieren. Hier können Sie sich mit Gleichgesinnten austauschen und gezielt vernetzen. Die Auswahl ist riesig und reicht von Buchclubs(zum Beispiel (Goodreads und LovelyBooks) bis hin zu Wissenschaftsnetzwerken (zum Beispiel ResearchGate und Epernicus).