Sie bauen sich Ihr Online-Business auf, investieren viel Zeit ins Design Ihrer Website und haben sich auch über die wichtigsten Keywords informiert – aber: Trotz Textoptimierung Ihres Contents auf diese Schlüsselbegriffe und natürlich Ihr Haupt-Keyword ändert sich an den Userzahlen und dem Ranking Ihrer Seite bei Google nicht viel. Dann ist es Zeit für eine ausgefeilte Longtail-Keyword-Strategie.
Damit können Sie Ihre Seite in Bezug auf Suchmaschinenoptimierung richtig boosten, wie man anhand von SEO Projekten sehen kann. Bereits 2013 legte Google mit dem Hummingbird-Update den Trend in Richtung Longtails und die Suche nach einzelnen Keywords verliert seit dem langsam an Bedeutung. In diesen mittlerweile vier Jahren schafft es der Suchalgorithmus nun, Synonyme besser zu erkennen und kann außerdem einen semantischen Zusammenhang zwischen Inhalten herstellen. Es wird auch Wert darauf gelegt, sogar die Intention hinter einer Suche richtig zu deuten.
Inhalt
Den User früh ansprechen und seine Intention kennen
Longtails haben nicht, wie der Name es suggeriert, notwendigerweise mit der Länge oder Zahl der Wörter zu tun, mit denen gesucht wird. Viel wichtiger ist hier, dass ein Keyword sehr spezifisch sein sollte und im Idealfall auch wenige Suchanfragen (beispielsweise < 200) danach gestellt werden.
Dass Longtail-Keywords einen großen Einfluss auf deine SEO-Strategie haben sollten, zeigt auch diese Info-Grafik von Moz. Berücksichtigen Sie immer, dass nur rund 30 Prozent aller Suchanfragen keine Longtails beinhalten. Online-Marketer und User, die sich „nur informieren“ möchten, denken teilweise ganz unterschiedlich. Je mehr Sie sich in Ihre potenziellen Nutzer einfühlen können, desto besser.
Damit sind wir auch schon beim Thema Empathie (aus Ihrer Perspektive) beziehungsweise Suchintention (Perspektive des Users). Das wird gerne vergessen, weil man sich zu sehr auf wichtige einzelne Keywords fokussiert. Google nimmt sogar auf die Intention des Benutzers Rücksicht und unterscheidet hier zum Beispiel transaktionale und informelle Suchanfragen.
Ebenso zu beachten ist für Sie als Online-Unternehmer die sogenannte „Search-Journey“ (auch Marketing-Funnel). Dies ist ein an sich viel zu komplexes Thema und würde einen eigenen ausführlichen Artikel verdienen, aber ich möchte hier aufgrund seiner Wichtigkeit kurz auf die wesentlichsten Dinge eingehen.
Die „Such-Reise“ des Users lässt sich in fünf Abschnitte gliedern: Discovery, Consideration, Conversion, Customer Service und Retention. Näheres zur gesamten Search-Journey finden Sie in in diesem Artikel. Hier beschäftigen wir uns nur näher mit dem Beginn, also der Entdeckungsphase.
Das ist genau der Punkt, auf den Ihre optimierte Longtail-Keyword-Strategie abzielen sollte. Denn einerseits rankt eine Seite, die die Suchintention nicht oder nicht gut genug erfüllt, auch nicht erfolgreich. Andererseits ist es wichtig, den User möglichst bald „abzuholen“, also am besten schon in der Discovery anzusprechen, zu erreichen – wozu du wieder gute Rankings brauchst.
Genaue und umfassende Recherche ist unerlässlich
Wie optimieren Sie nun Ihren Content genau für Longtail-Keywords? Nehmen Sie zu Beginn eine Suchphrase oder ein Keyword her, die oder das auf Ihre Dienstleistung zugeschnitten ist und für das Ihre Seite im Idealfall schon gut rankt.
Das wäre zwar wünschenswert, aber genauso wichtig ist, dass du aus dieser Phrase (und in weiterer Folge auch aus vielen anderen) für dich wichtige Longtails erschließt. Sie optimieren Ihren Shop auf diese und bekommen Traffic, weil Sie den User schon in der Entdeckungsphase erreichen.
Die Keyword Recherche zu diesen Longtails sollte aus zwei Teilen bestehen. Die Recherche mittels eines geeigneten Tools wie dem Google Keyword Planner, dem keywordtool.io oder kwfinder (die beiden letzteren kostenpflichtig) macht den Anfang. Optimal wäre es, mehrere Tools die gleiche Suche machen zu lassen, um zu sehen, was für Sie die besseren Resultate liefert.
Haben Sie Ihre Longtail-Keywords gefunden, sollten Sie auf jeden Fall noch einige Zeit darin investieren, weitere ähnliche, verwandte Begriffe zu recherchieren und alles nach Themen und Sub-Themen zu gruppieren. Auch konkrete Fragen zu Ihrem Thema sind wichtig. Die Autosuggestion-Funktion von Google kann da sehr nützlich sein.
Teil zwei Ihrer Longtail-Recherche stellt die manuelle Keyword-Research dar, die ebenfalls aufwendig ist, aber nicht unterschätzt werden darf. Sistrix oder ähnliche Tools geben Ihnen einen Überblick über deine Konkurrenz, also den Seiten, die bei Google zu Ihren Keywords vorne ranken, dort wo auch Sie hin wollen.
Verschaffen Sie sich einen Überblick über diese Seiten, ihre Struktur und deren Inhalte. So finden Sie meist viele weitere Keywords, die Sie für Ihren Content ebenso berücksichtigen können. Überprüfen Sie alles genau und gehen Sie auch mehrere Ebenen in die Tiefe, je nachdem, wie die Seiten aufgebaut sind. Dank dieser Eindrücke und der Inhalte von erfolgreichen Websites können Sie im Anschluss Ihre Inhalte (weiter) entwickeln – achten Sie dabei natürlich immer auf Einzigartigkeit. Im Idealfall kombinieren Sie alles richtig und erschaffen sogar besseren Content als den der Konkurrenz.
Vergessen Sie nicht, auch die scheinbar weniger wichtigen Unterthemen mit der selben Sorgfalt zu behandeln wie Ihre Startseite und versetzen Sie sich in den Nutzer und versuchen zu erahnen, was ihm einen Mehrwert bietet. Wofür interessiert sich Ihr zukünftiger Kunde?
Qualität sollte hier vor Quantität stehen. Je weniger, aber besser ausgearbeiteten Content Sie haben, desto weniger Textmasse müssen Sie später eventuell nochmal optimieren. Zudem bleibt Ihre Seite übersichtlicher, was einen User mit weniger Klicks dahin kommen lässt, wo er hin will.
Doch das ist noch nicht alles. Ihre ausgefeilte Longtail-Keyword-Strategie bringt Ihnen weitere Vorteile: Vermehrter Traffic auf deiner Website macht Google im positiven Sinn auf dich aufmerksam. Der Algorithmus gewichtet unter anderem diverse Nutzersignale, positive und negative. Durch optimalen Content bleiben User beispielsweise länger auf Ihrer Seite (Time on Site). Auch Longklicks oder Interaktion spielen eine Rolle und wirken sich dank mehr Traffic positiv aus – im Summe können solche Signale sogar dein Ranking für umkämpftere Keywords verbessern.
Ich möchte außerdem auf die „Google Featured Snippets“ hinweisen. Mittlerweile sieht jeder Google-Nutzer diese mehrmals pro Tag. Noch vor allen anderen SERPS platziert, nehmen sie sogar Aufmerksamkeit und somit Klicks von den nachfolgenden Positionen weg und punkten mit einer richtig hohen Click-Through-Rate. In der Regel wird im Snippet eine der Seiten aus den Top-Ten-Rankings der aktuellen Suchanfrage abgebildet.
Durch gute Rankings erreichen Sie eventuell auch, dass Ihr Seitenname, Ihre Unternehmensbezeichnung in den Köpfen der Nutzer „hängenbleibt“. Gepaart mit einem guten Eindruck von Ihre Webpräsenz bietet sich so die Chance für „Branding“, das heißt, die User suchen bei der nächsten Anfrage gleich nach den Inhalten auf Ihrer Seite. Umgekehrt helfen solche Brand-Searches wiederum beim Ranking, da Google das generell positiv bewertet.
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Fazit: Die Mühe lohnt
Abschließend muss gesagt werden, dass die Erfolge mit einer optimalen Longtail-Strategie zwar richtig gut sein können, jedoch darf der Arbeitsaufwand nicht unterschätzt werden. Ebenso muss nach der Optimierung noch einmal damit gerechnet werden, dass es etwas Zeit braucht, bis alle Änderungen bei Google „ankommen“ und sich so auswirken wie erhofft.
Für richtig gute Rankings ist Content, der Mehrwert bietet, unique ist, sich fehlerfrei und kreativ präsentiert, einfach unerlässlich. Wenn Sie hier bei Longtails mit geringer Konkurrenz starten, sollten sich aber schnell gute Ergebnisse erzielen lassen.
Die Mühe, hochwertige Inhalte zu erstellen, ist außerdem aus einem weiteren Grund nicht umsonst: Mit der Zeit werden ganz automatisch natürliche Backlinks entstehen, wenn Nutzer, die über ähnliche Themen schreiben, bei der Recherche auf Ihre Artikel stoßen und sie als Quelle angeben.
Janina ist Redakteurin der Web-Redaktion und außerdem für die Webagentur awantego.com tätig.