Hand aufs Herz: Wer liest schon wirklich Newsletter? Man trägt seine Daten in die Liste ein, um ein tolles Give-Away herunterzuladen und im Laufe der Zeit vergisst, warum man überhaupt im Verteiler drin ist. Und so meldet man sich einfach ab oder klickt die E-Mails erst gar nicht an. Dabei kann man mit Newslettern wirklich viel erreichen. Wir zeigen schöne Newsletter Beispiele und analysieren, warum diese Newsletter gut sind und was man daraus lernen kann.
Inhalt
Newsletter werden gelesen
Die gute Nachricht zuerst – Newsletter werden wirklich gelesen. E-Mails werden außerdem viel häufiger geöffnet und gelesen, als man sich vorstellen kann.
Das hat auch eine aktuelle IBM Studie bewiesen. Bei dieser Studie wurden die E-Mails von über 3000 Marken weltweit analysiert. Dabei hat man herausgefunden, dass eine Mail im Schnitt eine Öffnungsrate von 21,8% hat. Es ist aber von Kampagne zu Kampagne unterschiedlich. Besonders erfolgreiche Kampagnen wiesen sogar 41,8% Öffnungsrate, wenige erfolgreiche wiederum nur 8%.
Je nach Branche gibt es ebenfalls Unterschiede. So werden im Bereich Bildung ca 30,9% aller Newsletter geöffnet. Ein wenig schlechter sieht es in der Versicherungs- und Automobilbranche – mit jeweils ca. 27 %
Öffnungsrate. Am schlechtesten schneiden Marketingservices (18,2%), E-Commerce (20,5%) und Verlage (19,3%) ab.
Auch die Click-Through-Rate ist durchschnittlich relativ hoch und liegt bei 3,3%. Dabei gibt es länderübergreifend auch Unterschiede. In den USA liegt die CTR zum Beispiel bei 3,2% und in Europa bei 4%.
Newsletter ist und bleibt ein wirksames Instrument, das einen direkten Kontakt zum Kunden ermöglicht. Außerdem können Unternehmen selbst entscheiden, welche Informationen sie an wen versenden. Bei der Verbreitung der Inhalte über Social Media ist das zum Beispiel nicht möglich. Dort entscheiden Algorithmen, ob die Nachricht den Lesern angezeigt wird.
Viele Unternehmen nutzen Newsletter bereits in Ihrer Kundenkommunikation. In diesem Artikel zeigen wir überzeugende Newsletter Beispiele.
Limango: minimalistisch und informativ
Limango ist ein Online Outlet, das Ware für die ganze Familie anbietet. Der Newsletter ist relativ lang und dennoch gut strukturiert, so dass man schnell das findet, was einen interessiert. Der perfekte Feierabend-Newsletter, den man auf dem Weg nach Hause durchscrollen kann. Der Newsletter enthält nur die wichtigsten Informationen – die Marke und wie viel Geld man bei der Aktion gespart wird. Das Ganze mit einem hübschen Bild.
Was kann man daraus lernen
Informationen werden in sehr kompakter Form dargestellt und optisch ansprechend aufbereitet – das ermöglicht den Leser schnell herauszufinden, welche Informationen ihn interessieren und die passenden Aktionen aussuchen
Lookastic: Was zieh ich heute an?
Lookastic ist ein Online Portal, das Nutzern hilft, in wenigen Minuten ein Outfit zusammenzustellen. Anhand persönlicher Angaben werden Looks zusammengestellt, die nachgekauft werden können. Die Looks werden regelmäßig als Newsletter zusammengestellt und an die Nutzer gesendet. Die Nutzer können sie gleich bewerten oder den Look anklicken und werden zu der Seite weitergeleitet. Der Newsletter ist deshalb so gelungen, weil er einen hohen Mehrwert für die Abonnenten hat und wie ein Style-Berater per Mail konzipiert ist.
Was kann man daraus lernen
- Interaktive Elemente: Die Möglichkeit, den zugesendeten Look zu bewerten, macht aus passiven Lesern aktive Teilnehmer. Die Leser werden beim Klick direkt zu der Seite weitergeleitet
- Mehrwert für jeden Tag: Wenn der Content nützlich ist (wie hier – Anziehtipps für jeden Tag), dann klicken Nutzer regelmäßig auf den Newsletter um weitere Tipps zu erhalten.
Mango: Lass die Bilder sprechen
Der weltbekannte Modelabel setzt auf die Bilder. Der Newsletter enthält kaum Text, dafür viele Look-Fotos. Genau das erwartet man von einem Mode-Newsletter: Inspirationen und Ideen und keine direkte Produkt-Werbung. Ein Newsletter weckt Lust, sich das Angebot genauer anzuschauen, ohne aufdringlich zu wirken.
Was kann man daraus lernen
Newsletter Beispiele wie dieser zeigen: Gute Bilder sind halbe Miete – hochwertige Aufnahmen transportieren Botschaften auch ohne Worte. Sie wecken Emotionen und locken die Kunden direkt auf die Webseite.
Hipp Elternbrief : Mehr Mehrwert geht es nicht
Als frischgebackene Eltern ist man immer auf der Suche nach einem guten Rat. Und guter Rat ist bekanntlich nur dann nützlich, wenn er zum richtigen Zeitpunkt kommt. Wenn Unternehmen es schaffen, Ihre Kunden bei wichtigen Problemen zu unterstützen, dann verbessert das die Kundenbindung. Das beste Beispiel dafür ist der Newsletter von Hipp. Bei der Anmeldung gibt man einfach den (voraussichtlichen) Geburtstermin des Kindes ein und erhält regelmäßig den Newsletter mit den altersgerechten Informationen und sehr nützlichen Tipps. Das einzige Manko ist die Notwendigkeit sich anzumelden, wenn man den Text lesen will. Man muss also seine Anmelde-Daten immer parat haben. Allerdings sind die Tipps wirklich gut und die individualisierten Informationen lassen den Text sympathisch und authentisch wirken.
Was kann man daraus lernen
- Mehrwert bieten: Je individualisierter die Informationen sind, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Leser den Newsletter lesen werden.
- Zum richtigen Zeitpunkt versenden: Wer seine Kunden gut kennt, weiß, wann sie welche Informationen benötigen. Kundenanalyse sollte in der strategischen Newsletter-Planung gründlich durchgeführt werden.
MEEDIA Newsletter: umfangreich und immer up-to-date
MEEDIA ist eines der Newsletter Beispiele, das zeigt, wie man Leser erfolgreich anspricht. Es ist ein Newsletter für alle, die sich für die Medienbranche interessieren, egal ob Print oder digital. Der Newsletter erscheint mehrmals täglich und informiert seine Abonnenten über alle relevanten News aus der Branche. Der Newsletter umfasst unterschiedliche Themen, die zusätzlich zum Haupt-Newsletter abonniert werden können (z.B. Commercial Newsletter, Newsletter „Jobs & Karriere“, die MEEDIA Zeitungs-Galerie, die morgens gegen 9 Uhr verschickt wird, uvm.)
Selten kann man einen Newsletter abonnieren, der so umfangreich über die News aus der Branche informiert. Welche neuen Medien sind erschienen? Was ist neu in den sozialen Netzwerken? Welche Themen sind gerade in den Medien aktuell? Meldungen über Personalia, kritische Artikel über Medien und vieles mehr – dieser Newsletter ist ein Beispiel dafür, wie gut informierender Newsletter aussehen sollte.
Was kann man daraus lernen
- Dank umfangreichen hochwertigen Inhalten müssen die Nutzer nicht mehr nach weiteren Informationen im Netz suchen, sie bekommen alles aus einer Hand
- Aktualität: Der Newsletter liefert aktuelle Meldungen und Kommentare zu aktuellen Geschehen in der Medienwelt
Webdesignerdepot.com – nützlicher Content und die Möglichkeit nachzulesen
Webdesignerdepot ist ein Portal für Webdesigner, die auf der Suche nach hilfreichen Tools und Ideen sind. Auf der Seite findet man nicht nur Inspirationen und Tipps für die schöne Seitengestaltung, sondern auch die Freebies – kostenlose Vorlagen, Schriften oder Icons, die man bei der Webseitengestaltung verwenden kann. Auch der Newsletter genau so informativ und umfangreich: Die Leser erhalten wöchentlich eine Zusammenfassung von den wichtigsten News mit einem Teaser und dem Link zum ausführlichen Text. Auch die Freebies werden mitgeschickt. Ein Extra-Plus – alle alten Newsletter kann man bequem auf der Seite nachlesen.
Was kann man daraus lernen:
- Kostenlose Give-Aways, Rabatte und Sonderaktionen sind idealer Anlass für einen Newsletter und sollten so häufig wie möglich in Newslettern enthalten sein.
Newsletter Marketing Tipps: Das muss jeder Newsletter enthalten
- Eine schöne Headline, die zum Anklicken animiert
Die Headline sollte bestenfalls nicht den Inhalt benennen („Newsletter zum Thema Online Management“). Die Überschrift muss Neugier wecken und eine Handlungsaufforderung enthalten
- Einen Call-to-Action – Aufruf zur Handlung
In jedem Newsletter muss man den Lesern mitteilen, was sie machen müssen:
„Klicke jetzt den Link an und bestelle xy“
„Jetzt anmelden und Vorteile bekommen“
„Jetzt anrufen und Rabatte bekommen“, etc.
Je konkreter der Handlungsaufruf ist, desto mehr Reaktionen auf den Newsletter wird man erhalten.
- Kurze knackige Texte für mehr Aufmerksamkeit
Kurze und animierende Teaser sind besser als lange ausführliche Texte, die einen Mehrwert bieten. Werbetexte kommen in den Newslettern in der Regel nicht gut an. Nützliche Informationen zu Produkten oder rund um die Branche sind erfahrungsgemäß mehr gefragt.
- Professionelles Layout
Newsletter müssen nicht nur mit Inhalten überzeugen, sondern auch optisch ansprechend gestaltet werden. Er sollte auf jeden Fall an das Unternehmensdesign angepasst sein und auch für mobile Geräte geeignet sein.
Olga Ziesel ist leidentschaftliche Texterin und Expertin für Pressearbeit & Social Media. Sie bloggt regelmässig auf Text-Center.com und im Blog der Digital-AgenturAwantego.com.