Eine Homepage oder ein Online Shop muss mal immer wieder aktualisiert werden. Nutzer besuchen Seiten, die zeitgemäß sind, technisch einwandfrei funktionieren und alle Informationen enthalten, nach denen sie suchen. Dabei eine Internetpräsenz zu erfrischen ist kein Kinderspiel und ist mit vielen Risiken verbunden. Es kann teuer und zeitintensiv werden, deshalb muss immer gut geplant werden. Doch bevor man mit der Arbeit loslegt, sollte man die Seite gründlich analysieren um festzustellen, wo Optimierungsbedarf überhaupt besteht.
Wer viel Arbeit und Geld in einen Relaunch investiert, hofft, dass die Seite gleich mehr Conversions mit sich bringt. Damit es auch funktioniert, sollte man sich im Klaren sein, wen die Seite erreichen soll und welche Ziele sie erfüllen muss. Stellen Sie sich vor dem Update diese Fragen, sie helfen Ihnen den Arbeitsumfang besser einzuschätzen und den Ablauf festzulegen.
Inhalt
1. Ist die Seite noch zeitgemäß?
Wenn die Seite Ende 90er erstellt wurde, dann macht es immer Sinn, sie zu aktualisieren. Es muss nicht immer eine große Seite mit einer komplizierten Struktur sein. Auch eine hübsche Visitenkarte im Internet reicht oft aus, um neue Kunden anzusprechen. Lieber eine schöne zeitgemäße Seite mit wenigen relevanten Inhalten als eine veraltete Seite mit vielen Informationen.
2. Laufen alle Seitenelemente gut? Muss man sie ändern?
Seitenelemente zu ändern, nur weil man Lust auf etwas Neues hat ist nicht ganz sinnvoll. Manchmal ist es besser nach dem Motto „never change the winning team“ zu handeln. Wenn ein Element gut funktioniert, dann sollte man ihn so lassen wie es ist. Denn zu viele Änderungen können sogar zur Senkung der Conversionsrate führen. Konzentrieren Sie sich am besten auf Elementen, die wirklich verbessert werden müssen, z.B. ein besseres Bild für den Header oder eine klare Struktur Ihrer Produktseiten.
3. Sind die Texte passend?
Veraltete Texte sind genauso schlimm wie das veraltete Design. Doch oft konzentriert man sich beim Relaunch eher auf das Optische. Der Content spielt aber auch eine entscheidende Rolle. Deshalb weg von trockenen Produktbeschreibungen und komplizierten Texten. Heute schreibt man aus der Kundenperspektive und setzt auf Emotionalität der Beschreibungen. Erst der Kundennutzen, dann die allgemeinen Informationen. Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel „Kundennutzen richtig kommunizieren“.
4. Funktioniert unser Social Media Auftritt?
Nicht nur die Homepage, sondern auch andere Kanäle der Marke sollten überprüft werden. Dazu zählen in der ersten Social Media Kanäle. Den Relaunch sollte man als Anlass nehmen um zu prüfen, ob der Social Media Auftritt ebenfalls zu der Marke und der neuen Seite passt. Bringt es wirklich was, einen Youtube-Kanal zu führen, wenn Videos viel zu selten gedreht werden oder sollte man stattdessen lieber mehr Blogbeiträge auf Xing verlinken?
5. An welcher Stelle brauchen unsere Kunden Informationen?
Sollen zuerst Produktdetails kommuniziert werden oder zuerst der Call-to-Action?
Um das zu erfahren, müssen die Mausbewegungen analysiert werden. Die sogenannten Heatmaps sind dafür besten geeignet. Als Verkäufer hat man oft eine falsche Vorstellung davon, was die Kunden wirklich wollen. Auch wenn die Produktinformationen logischerweise zuerst gesehen werden wollen, sind oft Call-to-Action Felder ein größerer Eyecather für die Kunden. Es liegt daran, dass diese Informationen emotional ansprechen, optisch übersichtlicher aufgebaut sind und direkt einen Nutzen für die Kunden kommunizieren.
6. Muss die Seitennavigation vereinfacht werden?
Die Analyse der Customer Journey zeigt, wie intuitiv die Navigation der Seite aufgebaut ist und ob alle notwendigen Informationen leicht zu finden sind. Als Faustregel gilt – mehr als drei Navigationsebenen sind überflüssig.
7. Was wollen die Besucher auf der Seite finden?
Wer die Daten analysiert, die zeigen, über welche Keywords die Besucher auf die Seite gekommen ist, wird oft überrascht sein. Manchmal suchen die Nutzer nach der Unternehmensgeschichte oder nach Unternehmensleistungen statt wie vermutet nach Produktinformationen. Eine gründliche Analyse vor dem Update hilft die Prioritäten richtig zu setzen.
8. Kann man bei der Konkurrenz ein paar schöne Elemente abgucken?
Hat der Wettbewerber erfolgreich eine Newsroom integriert, könnte man das für die eigene Seite vormerken. Doch vor der Einführung sollte man prüfen, ob sich der Aufwand lohnt und ob die Neuerung für das Unternehmen passt.
9. Welche Elemente müssen unbedingt besser laufen?
Haben die Kunden schon häufig über Probleme beim Check-Out geklagt oder sind die Anmeldeformulare zu lang? Wenn an einer Stelle regelmäßig Probleme auftreten, dann sollten sie bei der Aktualisierung der Internetpräsenz unbedingt gelöst werden. Sammeln Sie dafür regelmäßig das Feedback Ihrer Besucher.
Die Aktualisierung Ihrer Internetpräsenz ist ein Prozess, das niemals spontan durchgeführt werden soll, auch wenn es bloß um ein paar Kleinigkeiten geht. Vor dem Relaunch sollten Sie sich über die Stärken und Schwächen der Seite im Klaren sein. Eine gründliche Analyse und das Feedback der Nutzer helfen Ihnen dabei, besonders optimierungsbedürftigen Stellen aufzudecken und die gut funktionierenden Elemente vor unnötigem Update zu schützen. Nehmen Sie diese Arbeit nicht auf leichte Schulter und nehmen Sie Kontakt zu Profis auf, wenn Sie noch unsicher sind. So schützen Sie Ihre Seite von riskanten Updates und unnötigen Änderungen.
Matthias Böhmichen ist Gründer der Digital-AgenturAwantego.com. Er bloggt und schreibt leidenschaftlich gerne über Online-Marketing und unternehmerische Themen in seinem persönlichen Blog Unternehmer-Portal.net.