Die Corona Krise hat den Handel stark verändert. Die meisten Geschäfte mussten schließen und waren gezwungen von einem Tag auf den anderen neue Wege zu suchen, um weiterhin Umsätze zu generieren. Doch nicht nur der stationäre Handel, sondern auch Online Shops leiden unter der Corona-Krise. Auch wenn E-Commerce weiterhin verkaufen darf, sind die Kunden nicht mehr bereit aktiv einzukaufen. Das hat die aktuelle Untersuchung vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel (bevh) gezeigt. Demnach sollen die Umsätze im März um fast 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen.
Das Kaufverhalten der Kunden hat sich – auch wenn erst mal nur vorübergehend– verändert. Während Online Shops, die Luxusgüter anbieten, derzeit weniger Kunden gewinnen, sind Güter des täglichen Gebrauchs gefragt. Darunter Lebensmittel, Medikamente, Drogerieartikel, etc. Wie kommt man als Online Händler durch die schwierige Zeit durch? Wir haben 5 schnelle Tipps zusammengefasst, die Ihnen helfen, Ihren Online Shop an die aktuellen Gegebenheiten anzupassen.
Inhalt
Sprechen Sie mit Ihren Kunden
Unterstützen Sie Ihre Kunden, verbreiten Sie Freude und Zuversicht. Gerade in den Zeiten der Social Distancing suchen die Menschen nach Wegen, sich über digitale Kanäle mit anderen zu verbinden und auszutauschen. Bieten Sie ihenn so eine Möglichkeit vor. Bereiten Sie digitale Give-Aways, Visuals, die Ihre Kunden an ihre Mitmenschen senden können. Dazu können Sie Ihre Newsletter oder Social Media Kanäle nutzen. Kleine aufmunternde Spiele oder sprüche sind ebendfalls sehr beliebt und verbreiten sich in der Regel sehr schnell.
Auf die Usability und Sicherheit achten
Der Kunde will schnell an sein Ziel. Damit der Kunde das gewünschte Produkt so schnell wie möglich findet, ist es erforderlich den Online Shop so zu gestalten, dass nur wenige Schritte bis zum Ziel erforderlich sind. Machen Sie den Weg der Kunden bis zum Kauf so kurz wie möglich. Gestalten Sie Ihren Online Store so einfach wie möglich. Kurze Check-out, weniger Zwischenschritte wie Gutschein-Aktivierung im Warenkorb oder Newsletteranmeldung. Je schneller der Kunde den Einkauf durchführen kann, desto besser ist es.
Wer kann zuverlässig liefern? Bei wem kann ich die gewünschte Ware kaufen? Diese zwei Fragen beschäftigen Kunden heutzutage mehr denn je. Wenn Sie über sichere Lieferwege verfügen, dann erwähnen Sie das auf der Startseite. Hinweise über die Lieferzeiten sind ebenfalls wichtig für Ihre Kunden.
Werbung in den sozialen Netzwerken nutzen
Digitale Kommunikation ist heutzutage wichtiger denn je. Egal, ob Sie bereits einen Online Shop haben oder ihren stationären Laden mit Online Aktivitäten am Laufenden halten möchten, in den sozialen Netzwerken gibt es zahlreiche Möglichkeiten Kunden zu erreichen. Derzeit verbringen Menschen mehr Zeit in den Social Media. Durch Urlaube, Kurzarbeit und Arbeit im Home Office haben sie zum einen mehr Zeit und zum anderen sind sie kriesenbedingt verstärkt auf der Suche nach Informationen.
Um Menschen online zu erreichen, können Sie sowohl Postings auf den Firmenseiten verfassen als auch Anzeigen auf Facebook und Instagram schalten. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt dafür – die Anzeigenpreise sind zur Zeit relativ niedrig. Da bereits viele Firmen ihre Werbebudgets drastisch reduziert haben, gibt es nicht so viele Werbetreibende. Das Weglassen von Marketingbudgets ist einerseits verständlich, anderseits nicht immer sinnvoll: Es gibt Studien, die nachweisen, dass Marketing in den Krisenzeiten nicht vernachlässigt werden soll. Schließlich brauchen Menschen gerade in Krisenzeiten Orientierung und suchen nach Sicherheit.
Wenn Sie bereits Anzeigen geschaltet haben, dann sollten Sie die geplanten Inhalte überprüfen. Reiseanzeigen oder Anzeigen mit dem Thema Festival oder Party sind derzeit nicht angebracht. Angebote, die eine wirkliche Unterstützung in den Krisenzeiten anbieten oder zumindest den Wünschen der Menschen entsprechen, die ihre Zeit in der Quarantäne verbringen müssen.
Wenn Sie noch nie selbst eine Anzeige geschaltet haben und es trotzdem ohne Hilfe machen wollen, dann beachten Sie bitte Folgendes:
– Achten Sie besonders auf die Inhalte. Reaktionen auf Werbeanzeigen können in Krisenzeiten anders als geplant ausfallen. Achten Sie daher auf die Wortwahl und die Bilder.
– Nutzen Sie einen passenden Themenaufhänger. Haben Sie eine Hilfe an jemanden geleistet, der gerade gegen die Corona-Pandemie kämpft (Ärtze, Pflegekräfte, etc), dann können Sie damit sowohl reguläre Posts oder Stories als auch Anzeigen schreiben. Achten Sie aber darauf, dass die Anzeigen, die falsche Versprechen/Schutz gegen Covid 19 enthalten, Desinfektionsmittel und Masken bewerben verboten werden.
Bei aktuellen Themen der Corona Krise mitsprechen
- Mit kleinen Kindern im Homeoffice
- Sicherheit bei Videokonferenzen und Datenaustausch
- Hardware und Software für die produktive Arbeit im Home Office
- Tipps, wie man sich als Selbständiger Hilfe holt, usw
Diese und andere Themen beschäftigen viele von uns in den Zeiten der Corona Krise. Auch Ihre Kunden. Um auf sich aufmerksam zu machen, sprechen Sie bei solchen Themen mit. Erstellen Sie zum Beispiel kostenlose Vorlagen für die Kinderbeschäftigung und Hilfestellungen zum Ausfüllen von Aufträgen für Ihre Kunden. Je nach Ihr Thema können Sie kostenlose Giveaways vorbereiten und per E-Mail oder Social Media Ihren Kunden zur Verfügung stellen.
Mit E-Mail Marketing Kunden (zurück-)holen
Wenn Sie noch nie regelmäßig Newsletter Marketing betrieben haben, dann jetzt ist es höchste Zeit dafür. Doch bevor Sie mit dem Versand der Newsletter loslegen, vergewissern Sie sich, dass Ihr Verteiler nach DSGVO aufgebaut ist. Erst wenn Ihre Kunden der Zusendung von Newsletter zugestimmt haben, dürfen Sie Ihre E-Mails versenden. E-Mail Marketing bleibt nach wie vor die effektivste Möglichkeit die Kunden direkt zu erreichen.
Wenn Sie Ihre Kunden mit E-Mails ansprechen, dann seien Sie offen und ehrlich. Wenn Sie allgemeine Informationen über die Corona Krisen in Ihren Newslettern verwenden, dann nutzen Sie dafür ausschließlich seriöse Quellen und setzen Sie bestenfalls einen Link, woher die Informationen stammen.
- Bleiben Sie ehrlich: Sagen Sie Ihren Kunden, was geht und was nicht. Sie liefern Ihre Ware weiterhin ausm, aber mit Zeitverzögerung? Sind bestimmte Artikel vorübergehend nicht lieferbar? Dann teilen Sie das Ihren Kunden mit.
- „tue Gutes und Rede darüber!“ Wenn Sie selbst spenden oder andere unterstützen, dann ist es immer ein guter Aufhänger. Sie können in so einem Mailing auch Ihren Kunden anbieten bei einem Spendenprojekt mitzumachen oder ihnen Ideen liefern, wie sie selbst aktiv werden können und welche Hilfe sie leisten können.
- Kommunizieren Sie kreative Extras: Sie bieten festliche Verpackung für Ihre Waren an? Sie liefern die Bestellungen als Geschenk? Sie haben andere kreative Ideen, wie Sie Ihre Kunden in den Zeiten der Kontakteinschränkungen unterstützen können? Dann sollten Sie das unbedingt in Ihren Kunden E-Mails ansprechen.
- Erzählen Sie Ihren Kunden, wie Sie Ihren Service angepasst haben. Wenn Kunden nicht in den stationären Geschäften einkaufen können, dann fehlen ihnen haptische Kauferlebnisse: Brille anprobieren, Duft riechen, den Stoff anfassen. Wenn Sie diese Services zum Beispiel durch eine Beratung per Skype oder Live-Sendungen auf Instagram anbieten, dann können Sie das als einen perfekten Aufhänger für Ihr Mailing nutzen.
Gemeinsam die Corona Krise überstehen
Gegenseitige Unterstützung in den Krisenzeiten ist entscheidend. Darum bieten einige Firmen, Online Händler und Organisationen verschiedene Aktionen an mit dem Ziel sich gegenseitig zu unterstürzen. Eine ausführliche Übersicht finden Sie hier. Die Liste umfasst hilfreiche Links für Händler zu Gruppen, Webseiten und Portalen und wird permanent aktualisiert.
Olga Ziesel ist leidentschaftliche Texterin und Expertin für Pressearbeit & Social Media. Sie bloggt regelmässig auf Text-Center.com und im Blog der Digital-AgenturAwantego.com.